Solarstrom für Industriebetriebe: 3,7 MW Photovoltaik-Anlage für 3M
Die PV-Anlage hat eine Spitzenleistung von 3,7 MW und soll jährlich 3,5 Mio kWh Solarstrom für den Industriebetrieb erzeugen. Die Module sind in Ost-West-Richtung aufgeständert, um die Stromerzeugung über den Tag gleichmäßiger zu gestalten. 3M nutzt den Solarstrom vollständig selbst – er deckt etwa 10 Prozent des Strombedarfs des Industriebetriebs. Eine Einspeisevergütung nimmt das Unternehmen daher nicht in Anspruch. 3M Deutschland produziert unter anderem reflektierende und farbigen Folien, Industrie-Klebebänder und Fahrbahnmarkierungen.
Solarstrom im Leasing-Modell nutzen
B&W Energy GmbH & Co. KG mit Sitz im münsterländischen Heiden hat die Photovoltaik-Anlage geplant, gebaut und im Leasingmodell umgesetzt. „Die 3M-Anlage in Hilden ist ein sehr gutes Beispiel, das eindrucksvoll zeigt, welche Vorteile die Photovoltaik gerade Industrie- und Gewerbebetrieben bietet“, sagt Jan Dobertin, Leiter des Vertriebs und der Geschäftsentwicklung bei der B&W Energy.
Für Photovoltaik in Industrie- und Gewerbebetrieben gibt es verschiedene Geschäftsmodelle. So bauen andere Solarunternehmen zum Beispiel PV-Anlagen im Auftrag der Immobilienunternehmen, die die Gebäude vermieten.
Branchenverband LEE NRW erwartet weitere Solarstrom-Projekte für Industriebetriebe
Auch der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) lobt das Projekt. „Das hat Vorbildcharakter, wir brauchen viele von solchen Anlagen im gesamten Land“, sagt Geschäftsführer Christian Mildenberger. Den Grundstein für mehr Solarstrom für Industriebetriebe sieht er im Koalitionsvertrag der neuen schwarz-grünen Landesregierung. Dieser sieht explizit eine Öffnung der Flächen in Industrie- und Gewerbegebieten für die Erneuerbaren Energien vor. „Darauf haben wir lange gewartet“, sagt Mildenberger.
Einen Aufschwung für die Photovoltaik-Nutzung erwartet der LEE-NRW-Geschäftsführer auch von der Solarpflicht, auf die sich die neue Regierung verständigt hat. Sie soll ab dem 1. Januar 2023 für neu gebaute öffentliche Gebäude des Landes gelten. 2024 folgen Gewerbeneubauten sowie Kommunale Neubauten und 2025 dann private Neubauten. Für alle landeseigenen Liegenschaften gibt es außerdem mit Beginn des kommenden Jahres eine solare Nachrüstpflicht, die möglichst Ende 2025 abgeschlossen sein soll.
Das neue Regierungsbündnis hat im Koalitionsvertrag darauf verzichtet, ein konkretes Ziel für den geplanten Solarausbau zu benennen. Die alte Landesregierung hatte in ihrer im vergangenen Dezember überarbeiteten Energieversorgungsstrategie eine Vervierfachung der heute installierten Nennleistung auf 24.000 MW bis zum Jahr 2030 angekündigt. Christian Mildenberger: „Diese Vervierfachung sollte das untere Ende der Messlatte sein.“ Dafür müssten landesweit jährlich tausende neuer Solaranlagen mit einer Leistung von mehr als 2.000 MW in Betrieb gehen.
30.6.2022 | Quelle: LEE NRW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH