LEAG: 300 MW Photovoltaik für Tagebau Welzow-Süd

Eine riesige Maschine fährt über einen Kohleflöz im Tagebau.Foto: Oliver Ristau
Noch wird im Tagebau von Welzow-Süd Braunkohle abgebaut.
Im Lausitzer Braunkohle-Tagebau Welzow-Süd plant Erzeuger LEAG einen Photovoltaikpark mit 300 Megawatt (MW). Mittelfristig sollen die erneuerbaren Energien die Kohlestromerzeugung ablösen.

Der Braunkohlekonzern LEAG will auf dem Gelände des aktiven Tagebau Welzow-Süd in Brandenburg Photovoltaik in einer Größenordnung von 300 Megawatt (MW) realisieren. Wie die LEAG mitteilte, hat die Stadtverordnetenversammlung von Spremberg dem Aufstellungsbeschluss ihre Zustimmung gegeben. Es handele sich dabei um den den Solarpark „Hühnerwasser und Wolkenberg“. Verantwortlich für die Entwicklung sei ferner die EP New Energies (EPNE) im Auftrag und in Kooperation mit der LEAG. Die Projektplanung sieht dafür Flächen in einem Umfang von insgesamt 350 Hektar vor. Diese stehen im wieder nutzbar gemachten Rekultivierungsgebiet des Tagebaus Welzow-Süd an der Straßenverbindung zwischen Spremberg und Papproth zur Verfügung.

Mehr als 7 Gigawatt Solar und Wind

Laut LEAG-Vorstandsvorsitzendem Thorsten Kramer könne das Unternehmen damit einen weiteren Schritt beim Ausbau des Grünstrom-Portfolios machen. Dies sei die Grundlage für den erfolgreichen Transformationsprozess der LEAG. „Wir wollen die heute 7 Gigawatt konventionelle Stromerzeugungsleistung der LEAG vollständig durch erneuerbare Stromerzeugungsleistung ablösen und den Leistungsumfang sogar noch ausbauen. Unsere aktuelle Projektpipeline, die wir in Kooperation mit EPNE entwickelt haben, umfasst bereits jetzt Projekte im Umfang von zwei Gigawatt.“ Diese befänden sich ferner bereits in der Planung und zum Teil in Genehmigungsverfahren. „Unsere künftigen Solar- und Wind-Gigawatt-Factories siedeln wir dabei bewusst im Umfeld der großen Lausitzer Zentren an, weil wir mit Grünstrom, der zunehmend ein Wirtschaftsfaktor sein wird, die Strukturentwicklung dieser Region aktiv unterstützen wollen. Gleichzeitig ist Grünstrom auch die Basis für die erfolgreiche Ansiedlung von Projekten zur mobilen und energetischen Nutzung von Wasserstoff.“

Förderung der Biodiversität

Der Aufstellungsbeschluss markiert den Beginn der Bauleitplanung, welche eine detaillierte Projektplanung mit Umweltprüfung umfasst. Das Ziel sei dabei die Ausweisung der Flächen für die Nutzung von Solarenergie. Das Begrünungskonzept für den Solarpark sieht ferner eine ökologische Flächenaufwertung zugunsten der regionalen Biodiversität vor. Großzügige Freibereiche für Offen- und Halboffenlandarten sowie Blühstreifen entlang der Wege sollen gleichzeitig einen landschaftlichen Reiz bieten. Zusätzlich sei die Anlage eines mindestens 60 Meter breiten Wildtierkorridor für Großsäuger angelegt. Die vorhandenen Strauch- und Gehölzstrukturen blieben dabei erhalten.

„Auch beim PV-Park ,Hühnerwasser und Wolkenberg‘ arbeiten wir eng mit der Gemeinde zusammen und setzen das Konzept des Grünen Solarparks um. Damit fördern wir die ökologische Vielfalt und passen die Anlage durch landschaftsarchitektonische Maßnahmen in das Landschaftsbild ein“, erklärt EPNE-Geschäftsführer Dominique Guillou. „Zusammen mit dem bis zu 300 MWp starken PV-Park haben wir allein für unseren Kooperationspartner LEAG nun bereits deutlich über 1 GW an Wind- und PV-Projekten in laufenden Genehmigungs- und Bauleitverfahren. Diese Projekte bilden die Basis für die Transformation der Lausitzer Tagebaue hin zu CO2-neutralen Energie- und Wirtschaftsregionen.“

11.7.2022 | Quelle: LEAG | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen