Pacifico Renewables expandieren nach Großbritannien

Die beiden Vorstände der Pacifico Renwables, Christoph Strasser und Martin SiddiquiFoto: Pacifico Renewables Yield AG
Die beiden Vorstände der Pacifico Renewables, Christoph Strasser und Martin Siddiqui (von links)
Wegen ungünstiger regulatorischer Änderungen verkauft Stromerzeuger Pacifico Renewables sein Solarportfolio in Tschechien. Mit dem Verkaufserlös wollen die Münchener in Großbritannien aktiv werden.

Die Pacifico Renewables Yield AG wendet sich der Photovoltaik in Großbritannien zu. Wie das Münchener Unternehmen mitteilte, geht es dabei neben dem Solarmarkt insbesondere um Batteriespeicher. Zuvor hat sich die Firma von ihrem Portfolio tschechischer Solarparks mit einer installierten Gesamtleistung von 7,5 MW getrennt. Der Unternehmenswert der tschechischen Solarparks betrug rund 20 Millionen Euro. Hintergrund seien regulatorische Änderungen in Tschechien gewesen. So hatte das tschechische Parlament im September 2021 eine zusätzliche Solarabgabe von 10 Prozent beschlossen. Dennach sei es der Gesellschaft gelungen, die Parks zu einem Preis zu verkaufen, der keine Wertminderungen in den konsolidierten Konzernzahlen erwarten lasse.

Die Veräußerungserlöse sollen ferner den Erwerb erster Projekte im Vereinigten Königreich sowie potentiell den Eintritt in den Batteriespeichermarkt ermöglichen. Erste Projekte mit Boom Power, einem britischen Solarpark- und Energiespeicherentwickler, sollen bald die Baureife erreichen.

Christoph Strasser, Co-CEO: „Wir veräußern operative Vermögenswerte, die von regulatorischer Unsicherheit betroffen sind, um neue Märkte mit vielversprechenden Aussichten zu erschließen. Insbesondere freuen wir uns darauf, unseren Fokus zunehmend auf Batteriespeicher zu legen – eine Technologie, die eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der Energiewende spielen wird. Dies trifft neben dem Vereinigten Königreich auf immer mehr Märkte zu, wie die kürzliche regulatorische Änderung zur Erleichterung des Ausbaus von Batteriespeicheranlagen in Deutschland zeigt.“

Der Bundestag hat am 27. Juni ein Gesetz beschlossen, das die Umsetzung einer einheitlichen Regulierung erleichtern werde. Zudem werde es zu weniger Doppelbelastungen führen. Diese waren zuvor durch die Einstufung von Energiespeichern sowohl als Verbraucher als auch als Erzeuger von Strom entstanden. Pacifico Renewables ist optimistisch, dass diese Anpassung zu einer schnelleren Entwicklung von Batteriespeichern in Deutschland beitragen und weitere Investitionsmöglichkeiten in einem sowohl technologisch als auch geografisch attraktiven Markt bieten wird.

Umsatzprognose gesenkt

Anlässlich der Veräußerung senkt der Vorstand zudem seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2022 von
33,0 Mio. Euro bis 43,0 Mio. Euro auf 30,0 Mio. Euro bis 40,0 Mio. Euro. Diese Anpassung basiert auf mehreren Punkten. Dazu zählen unter anderem der Abzug der erwarteten Umsatzerlöse des tschechischen Portfolios.

Die angepasste Umsatzprognose beziehe sich ferner nur auf Umsatzerlöse aus operativen Tätigkeiten. Aufgrund der Veräußerung werden alle tschechischen Umsatzerlöse des Geschäftsjahrs 2022 (einschließlich des ersten Halbjahres) aus den ausgewiesenen Umsatzerlösen aus operativen Tätigkeiten der Pacifico Renewables für das gesamte Geschäftsjahr 2022 herausgenommen. Die Erträge aus aufgegebenen Geschäftsbereichen finden sich separat ausgewiesen. Wegen der weiterhin hohen Strompreise erwartet der Vorstand aber, dass ein Teil der durch den Verkauf des tschechischen Portfolios weggefallenen operativen Umsatzerlöse, die in den Jahren 2020 und 2021 jeweils bei ungefähr 5 Mio. Euro lagen, durch zusätzliche Umsatzerlöse aufgrund hoher Strompreise in anderen Märkten ausgeglichen wird.

12.7.2022 | Quelle: Pacifico Renewables | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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