Photovoltaik und Speicher boomen bei Otovo
Das Geschäft mit Photovoltaik und Speicher läuft rund beim Solarhandels- und Installationsunternehmen Otovo. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es direkt in dem ersten Jahr, in dem es Stromspeicher anbietet, über 1.700 Speicher verkauft. Damit setzte Otovo über 10 Millionen (Mio.) Euro um. Der Konzern hat im 2. Quartal 2022 zudem den Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr auf 19 Mio. Euro verdreifacht. Beim Rohertrag meldete das Unternehmen ferner eine Vervierfachung. In drei Ländern sei Otovo bereits profitabel.
Die Norweger bieten ihre Leistungen in Deutschland, Frankreich, Italien, Norwegen, Polen, Spanien und Schweden an. Österreich, Großbritannien und Portugal werden in diesem Jahr weitere Otovo-Märkte. Otovo hatte sich bisher auf die Installation von Solaranlagen fokussiert. Bei der Gründung war es vor sechs Jahren noch undenkbar, auf Stromspeicher zu setzen. “Stromspeicher schienen vielversprechend, aber die Technologie war noch nicht verbraucherreif und die Kosten zu hoch, um einen Massenmarkt zu erobern. Es war ein bisschen wie bei den Mobiltelefonen in den 1990er Jahren: cool, aber noch nicht ganz so weit”, so Andreas Thorsheim, CEO von Otovo.
Dennoch: Die Preise für Stromspeicher für Verbraucher sanken kontinuierlich und die Kombination aus Speicher und Solaranlage sind nun für einige Märkte Otovo-Standard. Nach Angaben von Bloomberg New Energy Finance sind die Preise für Stromspeicher, die 2010 bei über 1.200 US-Dollar pro Kilowattstunde lagen, real um 89 % auf 132 US-Dollar/kWh im Jahr 2021 gefallen.
Jeder Vierte kauft einen Speicher
Otovo setzt nun in allen Märkten auf Stromspeicher: Als Otovo im 2. Quartal 2021 in Italien startete, gehörten Speicher direkt dazu. Die Ergebnisse in Italien waren so vielversprechend, dass das Unternehmen im September in Spanien, im Dezember letzten Jahres in Deutschland und im Februar dieses Jahres in Polen, Schweden und Frankreich Stromspeicher in den Bestand aufnahm.
“In unseren europäischen Märkten kauft im Durchschnitt jeder vierte Kunde einen Stromspeicher zu seinen Solarmodulen. Italien und Deutschland sind dabei führend, wo sieben von zehn Kunden Stromspeicher zu ihrem Heim-Energiesystem hinzufügen“, sagt Thorsheim. Otovo geht davon aus, dass der Speichermarkt weiter wachsen und die Anschlussraten für Stromspeicher noch deutlich steigen werden.
“Ich glaube, dass bereits in einer Generation in jedem Haus in Europa ein Stromspeicher installiert sein wird. In ein paar Jahren wird es ungewöhnlich sein, beim Kauf einer Solaranlage, eines Ladegeräts für Elektrofahrzeuge oder einer Wärmepumpe, keinen Speicher hinzuzufügen“, sagt Thorsheim. Mit Speichern ist es den Verbraucher:innen möglich, den Strom auch dann zu nutzen, wenn keine Sonne scheint. Rund 80 Prozent des eigens erzeugten Stroms ist selbst nutzbar, direkt oder über den Speicher.
Die Einspeisung von Strom über das teure und unbeständige Netz wird dank Speicher größtenteils vermieden. Dazu kann überschüssiger Strom ins Netz eingespeist werden. So erhalten PV-Anlagen-Besitzer:innen dann weiteres Geld und steigern die Wirtschaftlichkeit der eigenen Anlage. Außerdem können sie mit der Energie handeln, indem sie Energie kaufen, wenn sie billig ist, und entladen, wenn sie teuer ist – oder sie können den Stromverbrauch in Spitzenzeiten auf den Märkten begrenzen, um hohe Netzgebühren zu vermeiden.
15.7.2022 | Quelle: Otovo | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH