Universität Magdeburg: 31 Millionen Euro für neues Forschungszentrum für Antriebstechnologien

An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entsteht ein neues Forschungszentrum für Antriebstechnologien.Foto: Jana Dünnhaupt
Der Rektor der Universität Magdeburg, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan (4.v.l) legt gemeinsam mit Vertretern der Landes-und Kommunalpolitik den Grundstein für das CMD.
Im Center for Method Development CMD sollen ab 2023 Forscher:innen virtuelle Entwicklungsmethoden und Verfahren für die nachhaltige Mobilität der Zukunft etablieren.

An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entsteht ein neues Forschungszentrum für Antriebstechnologien. Im Center for Method Development (CMD) sollen ab 2023 im Technologiepark Ostfalen bis zu 50 Ingenieurinnen und Ingenieure verschiedener Fakultäten über Fächergrenzen hinweg neue virtuelle Entwicklungsmethoden und Verfahren für die nachhaltige Mobilität der Zukunft etablieren. Ziel ist es, die Entwicklungszeiten nachhaltiger Antriebsformen deutlich zu verkürzen und neuartigen Fahrzeugkonzepten und innovativen Komponenten einen schnelleren Zugang zu Märkten zu ermöglichen.

Das CMD wird auch Projektpartnern aus der Wirtschaft sowie kooperierenden Wissenschaftseinrichtungen zur Verfügung stehen. Transferleistungen sollen vor allem in regionale KMUs des Landes Sachsen-Anhalt fließen. Die Kosten des Forschungszentrums belaufen sich auf insgesamt 31 Millionen Euro. 11 Millionen Euro für Planung, Grunderwerb und Bau trägt das Land. Weitere 20 Millionen Euro für die Einrichtung und Ausstattung des CMD kommen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung EFRE.

Prüfstände bilden den Kern vom Forschungszentrum für Antriebstechnologien

Den Kern des zweistöckigen Neubaus des CMD werden bis zu neun Prüfstände bilden, unter anderem für Batterien, Brennstoffzellen, Elektromotoren und Antriebsstränge. Ein Kombinationsprüfstand für Gesamtfahrzeug oder Antriebsstrang (Power Train) bietet eine komplette Inhouse-Gesamtfahrzeugerprobung unter realen Fahrbedingungen. Der PowerPack-Prüfstand erlaubt Verbrennungsmotoren mit alternativen Kraftstoffen (e-fuels) inklusive Wasserstoff bis zur Nutzfahrzeuggröße zu betreiben.

Elektromotoren-Prüfstände werden zur Entwicklung von Methoden für die Fehlerdiagnose bei der Abnahme, dem Betrieb und für die Wartung eingesetzt. Batterieprüfstande ermöglichen das Betriebs- und Alterungsverhalten der Batterie unter realen und kritischen Umgebungsbedingungen zu testen. Ein Brennstoffzellen-Labor dient der Optimierung der Fahrstrategie von Batterie bzw. Brennstoffzelle und der Auslegung des komplexen Brennstoffzellensystems. Mit dem Batteriesimulator kann das Verhalten realer Batteriesysteme (Lade- und Entladevorgänge) bzw. Energiespeicher funktionell und elektrisch nachgebildet werden. Im Labor für Festigkeit und Korrosion können künftig Eigenschaften der Werkstoffe, von Bauteilen oder Baugruppen der zukünftigen Antriebssysteme getestet werden.

Auf dem Dach wird eine 130-kW-Photovoltaik-Anlage zur Energieversorgung errichtet und die Wärmeversorgung ist am zentralen Fernwärmenetz des Technologieparks angeschlossen. Architekt ist das Büro Roschke, Franzen und Partner Beratende Ingenieure VBI.

19.7.2022 | Quelle: Universität Magdeburg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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