Stadtwerke Nettetal: Siedlung mit Photovoltaik und Nahwärme

Grafik zeigt Modell einer Siedlung im Grünen.Grafik: Jung Stadtkonzepte, Köln
Die Modellsiedlung Juiser Feld in Nettetal
In Nettetal bei Düsseldorf setzen die örtlichen Stadtwerke eine Modellsiedlung um, die sich teilautark versorgen lässt. Dabei spielen die Photovoltaik, Batteriespeicher und Nahwärme eine Rolle.

Die Stadtwerke Nettetal wollen eine Siedlung bauen, die auf ein teilautarkes Versorgungsnetz mit Photovoltaik und kalter Nahwärme setzt. Das teilte das Immobilienunternehmen Ampeers Energy mit. Es geht dabei um 31 Einfamilienhäuser, zwei Mehrfamilienhäuser im Quartier am Juiser Feld, 25 Kilometer westlich von Düsseldorf. Als Experte für klimaneutrale Immobilien stand Ampeers Energy den Projektentwicklern drei Monate lang beratend zur Seite. Dank Simulationsanalysen sei die Steigerung der Rendite der Siedlung um etwa fünf bis zehn Prozent möglich gewesen.

Hinter der klimaneutralen Modellsiedlung Juiser Feld steckt ein Versorgungskonzept, das auf Eigenverbrauch und Autarkie setzt. So bringe ein kaltes Nahwärmenetz Wärme in die Haushalte. Der Strom für die Wärmepumpen stamme ferner aus Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Siedlungshäuser. Ein Quartiers-Batteriespeicher speichert zudem den lokal erzeugten Strom zwischen. Somit entstehe ein teilautarkes Mikronetz, das Häuser, Erzeugungsanlagen und Mobilitäts-Hub miteinander verbindet. Der Reststrom, der über einen gemeinsamen Netzanschlusspunkt bezogen wird, ist Grünstrom, sodass 100 Prozent CO2-Neutralität erreicht wird.

Energie-Contracting

Im Besitz der Stadtwerke Nettetal verbleiben im Rahmen eines Energie-Contractings die Photovoltaik nutzenden Anlagen und die Wärmepumpen. Dafür beziehen Bewohnerinnen und Bewohner Strom und Wärme bei ihnen – kostengünstig und preisstabil. PV-Überschüsse werden vermarktet, zum Beispiel als Ladestrom.

Je höher Eigenverbrauch und Autarkie, desto höher fällt die Wirtschaftlichkeit des Quartiers aus. Unter diesen Gesichtspunkten haben die Stadtwerke Nettetal die Expertinnen und Experten von Ampeers Energy an Bord geholt, um Empfehlungen für ein bedarfsgerechtes Energiekonzept zu erarbeiten.

Mithilfe von sektorenübergreifenden Simulationsanalysen konnte das Team von Ampeers Energy vor allem in drei Bereichen Potenziale heben:

  1. Eine volle Belegung der Flachdächer mit PV-Anlagen ist die passende Antwort auf steigende Strompreise und -bedarfe. Die ertragsoptimale Ausrichtung ist eine kombinierte, flache Aufstellung in Richtung Nord-West und Süd-Ost.
  2. Ein Quartiers-Batteriespeicher hilft, den Eigenverbrauch der PV-Anlagen zu erhöhen und Lastspitzen zu reduzieren – insbesondere wenn PV-Überschüsse vermarktet werden sollen. Im Vergleich von drei Batteriegrößen stellte sich die kleinste Variante (170 kWh) als passend für die Rahmenbedingungen am Juiser Feld heraus.
  3. Neben einer Wärmepumpe besitzt jedes Haus einen thermischen Wärmespeicher für Heizwärme und Trinkwarmwasser. Eine Simulation von drei Größen ergab, dass die mittlere Variante bei einer optimierten Betriebsführung am rentabelsten ist.

Durch Anpassung scheinbar kleiner Stellschrauben konnte Ampeers Energy dazu beitragen, die Wirtschaftlichkeit der Modellsiedlung Juiser Feld deutlich zu verbessern. Der Eigenverbrauch lokal gewonnener Energie liegt bei 45 Prozent, der Autarkiegrad bei 65 Prozent. Da die meisten Neubauprojekte auf kalte Nahwärmenetze setzen, hat das Energiekonzept von Ampeers Energy darüber hinaus das Potenzial, als Blaupause zu fungieren.

„Klimaneutrale Immobilien und Wirtschaftlichkeit schließen sich nicht aus – ganz im Gegenteil. Mit Ampeers Energy haben wir Expertinnen und Experten an Bord, die stets beides im Blick haben und diesen Weg mit uns gemeinsam gehen“,  so Norbert Dieling, Geschäftsführer der Stadtwerke Nettetal.

Auch nach Finalisierung des Energiekonzeptes wird Ampeers Energy die Stadtwerke Nettetal bei der Umsetzung der Modellsiedlung begleiten und beraten. Zudem ist es denkbar, im späteren Betrieb die Steuerung der innovativen Anlagentechnik zu übernehmen.

20.7.2022 | Quelle: Ampeers Energy | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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