Trendwende in Bayern: mehr Anträge auf Genehmigung von Windparks

Windpark in Bayern, Zöschingen, drei Windenergie-Anlagen hinter einer KircheFoto: Gaschwald / stock.adobe.com
Windpark im Bayerischen Zöschingen aus der Zeit vor der 10H-Regel.
Der Ausbau der Windenergie kommt in Bayern wieder in Bewegegung - der Nullpunkt von 2021 scheint überwunden.

Für 13 Windenergie-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 77,4 MW haben Investoren in der ersten Jahreshälfte 2022 in Bayern eine Genehmigung beantragt. Das berichtet das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie in einer Pressemittelung. In absoluten Zahlen ist das nicht viel, doch für Wirtschaftsminister Aiwanger ist es ein Grund zur Freude. „Windenergie ist im Freistaat wieder am Start. Erstmals seit dem Jahr 2016 sind die Antragszahlen für die Genehmigung von Windenergieanlagen wieder zweistellig – und das bereits für das erste Halbjahr 2022.“

Mit durchschnittlich 6 MW sei gleichzeitig die Leistung der geplanten Windenergie-Anlagen deutlich gestiegen. „Das bedeutet: Wir werden die Erzeugung von grünem Strom jetzt schnell steigern“, sagt Aiwanger. Pro Windturbine rechnet er mit einem Jahresertrag von mehr als 10 GWh jährlich.

Tiefstand 2021: Kein neuer Antrag auf Genehmigung von Windenergie-Anlagen

Windenergie in Bayern ist ein Dauerstreitthema zwischen den Koalitionsparteien der Landesregierung. Mit der 10H-Regel und langwierigen Genehmigungen war Bayern für Windenergie in den letzten Jahren unattraktiv. Bei der kumulierten installierten Windenergie-Leistung steht Bayern mit rund 2,6 GW gar nicht schlecht da. Doch nach 2014 brach der Zubau mit dem Einführen der 10H-Regel ein. Den Tiefstand erreichte er 2019 mit sechs neuen Windenergie-Anlagen. Im Jahr 2021 kamen acht Windturbinen dazu, sechs neue wurden genehmigt. Doch erstmals wurde 2021 kein einziger neuer Antrag auf Genehmigung einer Windenergie-Anlage in Bayern gestellt.

„Windkümmerer“ versuchen seit 2020, den Ausbau der Windenergie trotz der 10H-Regel zu ermöglichen. „Unsere Windkümmerer beraten jetzt rund 60 Kommunen und berichten, dass sich die Stimmung in vielen Kommunen spürbar gewandelt hat und Windräder als Beitrag zur sicheren Energieversorgung begrüßt werden“, bilanziert Aiwanger zusammen. Dies werde auch durch zahlreiche neue Bewerbungen von Kommunen deutlich. Im Juni hat Bayern zudem neue Ausnahmen von der 10-H-Regel beschlossen, was eine weitere Steigerung ermöglicht.

„Die regionalen Planungsverbände arbeiten mit Hochdruck an der Ausweisung neuer Flächen für Windenergie“, sagt Aiwanger. Zudem sei kürzlich eine Vereinbarung zum Ausbau der Strom-Verteilnetze beschlossen worden, um die nötige Infrastruktur bereitzustellen.

28.7.2022 | Quelle: STMWI | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen