Naturschützer: Kommunen in BW missachten Klimaschutz

Montage eines Aufstellers mit den Worten Klimaneutral im WaldFoto: Tamara / stock.adobe.com
Der Landesnaturschutzverband aus Baden-Württemberg moniert, dass viele Kommunen im Ländle den Verpflichtungen aus dem Klimaschutzgesetz des Landes nicht nachkommen. So habe nur jede fünfte Kommune ihren Energieverbrauch fristgerecht bis 30. Juni gemeldet.

Der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) kritisiert, dass die meisten Kommunen des Landes ihren Verpflichtungen für den Klimaschutz nicht nachkommen. Wie der LNV mitteilte, verpflichtet § 7b des Klimaschutzgesetzes BW die Kommunen, die Energieverbräuche in kommunalen Einrichtungen bis zum 30. Juni jeden Jahres auf einer Plattform einzutragen. Ziel sei, dass sich Städte und Gemeinden mit ihrem Energieverbrauch beschäftigen und dessen Kosten und Emissionen mehr in den Fokus rücken. Das hilft auch Einsparpotenziale aufzudecken. Der LNV ist ferner Dachverband von 35 Naturschutzvereinen in Baden-Württemberg,

„Scheinbar interessiert sich die Mehrzahl der Kommunen gar nicht für Einsparpotenziale, trotz der hohen Energiepreise“, so Dr. Gerhard Bronner, Vorsitzender des LNV. „Wie könnte es sonst sein, dass 2022 nur 290 Gemeinden (21 %) bis zum Stichtag ihre Daten eingetragen haben?“ Im letzten Jahr hatten immerhin noch 427 rechtzeitig und 661 überhaupt ihre Daten abgegeben.

Obwohl sie mehrfach vom Umweltministerium und auch von ihren eigenen Dachorganisationen dazu aufgefordert wurden, kommen die meisten Kommunen ihrer gesetzlichen Pflicht nicht nach. Für Bronner ist das völlig unverständlich, denn erfahrungsgemäß sparen Kommunen mit funktionierendem Energiemanagement ein Viertel bis ein Drittel ihres Energieverbrauchs und dessen Kosten ein. Und damit auch Treibhausgasemissionen. Spitzenreiter wie Stuttgart kommen schon auch mal auf die Hälfte der bisherigen Werte.

Bislang blieb die fehlende Meldung ihres Energieverbrauchs für die Kommunen ohne Sanktionen. „Jeder Betrieb und jeder Steuerzahler, der seine Steuererklärung nicht rechtzeitig abgibt, riskiert einen Mahnbrief des Finanzamtes. Ist Energie und Klimaschutz ein so nachrangiges Thema, dass Versäumnisse hier hingenommen werden?“ fragt sich Naturschützer Bronner.

Verpflichtet zur Dokumentation sind Gemeinden, Städte und Landkreise. Unter den säumigen Kommunen waren 25 % Städte, 73 % Gemeinden und ein Landkreis.

9.8.2022 | Quelle: LNV | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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