70 Millionen für Mieterstrom-Finanzierung: Triodos und Einhundert gründen Joint Venture
Die Einhundert Energie GmbH und der von Triodos Investment Management verwaltete Triodos Energy Transition Europe Fund wollen gemeinsam das Mieterstrom-Geschäft beschleunigen. Der Fonds stellt dabei Eigenkapital für das neue Joint Venture Einhundert Solar GmbH zur Verfügung. Eine weitere „namhafte deutsche Bank“ soll zudem Fremdkapital bereitstellen. Insgesamt wollen die Partnerfirmen so bis zu 70 Millionen Euro für Mieterstrom-Solaranlagen auf Wohn- und Gewerbegebäuden investieren. Diese Finanzierung reicht laut Einhundert für ein Projektvolumen von mehr als 50 MW Mieterstrom-Leistung. Das kurzfristige Investitionsziel liegt allerdings erst einmal bei 10 Millionen Euro.
Nach Angaben von Einhundert handelt es sich bei der Partnerschaft um das „erste Joint Venture dieser Art, welches der Finanzierung von PV-Mieterstromprojekten dient.“ Einhundert soll die PV-Anlagen installieren und betreiben und bringe dafür eine starke Position im Mieterstrom-Markt mit, der Investmentfonds bringt das Eigenkapital und die Finanzierungsexpertise ein.
Standardisierte Finanzierung soll der Schlüssel zum Wachstum im Mieterstrom-Markt sein
Marktvolumen durch Standardisierung ist dabei das Ziel. „Einhundert ist entschlossen, Marktführer für die Energiewende im deutschen Gebäudebestand zu sein“, sagt Ernesto Garnier, Geschäftsführer und Gründer von Einhundert. „Durch die standardisierte Finanzierung von PV-Anlagen in großem Umfang verschaffen wir unserem Wachstumskurs und dem Alleinstellungsmerkmal unseres Angebots für Immobilienunternehmen einen deutlichen Schub.“
Zusätzlich investiert der Triodos Energy Transition Europe Fund selbst in die Einhundert Energie GmbH und wird damit zum Minderheitsaktionär. Daphne Postma, Investment Managerin beim Triodos Energy Transition Europe Fund, wird die Partnerschaft für den Fonds managen und tritt in den Beirat von Einhundert ein.
Immobilien-Unternehmen überlassen Dächer an Einhundert
Seit Anfang 2021 setzt Einhundert vermehrt auf Dachnutzungsverträge mit Immobilien-Unternehmen. Bei diesem Contracting-Modell installiert Einhundert die Photovoltaik-Anlagen und liefert den Mieterstrom. So muss die Immobiliengesellschaft nicht selbst investieren. Auf diese Weise hat Einhundert bereits Projekte auf Gebäuden der Immobilienunternehmen Interboden und der Rheinwohnungsbau umgesetzt.
„Unser Contracting-Modell wird stark nachgefragt, denn es nimmt unseren Kunden viele Bürden und Kosten. Aufgrund des Drucks nach Dekarbonisierung von Gebäudeportfolien sowie der Knappheit an Material, Installationskapazitäten und billigem Kapital sehen wir einen rasant steigenden Bedarf für dieses Produkt“, sagt Ernesto Garnier. Das neue Joint Venture soll helfen, diese Nachfrage zu bedienen.
Das Überlassen von Dächern und die Investition durch Mieterstrom-Unternehmen ist ein übliches Vorgehen im Mieterstrom-Markt. Weitere Grundlagen zum Thema und was sich durch das EEG2021 verändert hat, lesen Sie im Solarserver-Basiswissen.
16.8.2022 | Quelle: Einhundert | Solarserver © Solarthemen Media GmbH