Neue Planungsgrundlage: Im Schwarzwald ist Platz für Windenergie und Auerhuhn

Auerhuhn im Bayrischen Wald - Ausschlusskriterium fuer WindenergieFoto: photocech / stock.adobe.com
Wo der seltene Auerhahn ruft, sollten lieber keine Windparks entstehen. Bei guter Planung ist für beide Platz.
Eine Karte zeigt, auf welchen Flächen im Schwarzwald Auerhühner leben - auf den übrigen sollen nun Windparks schneller geplant werden können.

Im Schwarzwald lebt das seltene Auerhuhn – das machte die Nutzung für Windenergie bisher schwierig. Die Baden-Württembergischen Ministerien für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft haben nun eine neue Planungsgrundlage geschaffen, die Windenergie und Auerhuhn-Schutz vereinbar machen soll. Sie ist aus einer „Task Force zur Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien“ hervorgegangen.

Karten zeigen Gebiete für Windenergie und Auerhuhn

Karten weisen konkrete Gebiete aus, die für das Auerhuhn mehr oder weniger bedeutsam sind. Wer einen Windpark plant, weiß nun also, auf welchen Flächen mit langwierigen und naturschutzrechtlich aufwändigen Verfahren zu rechnen ist. Die Ministerien empfehlen, diese Gebiete gleich von der Windenergie-Nutzung auszuschließen.

Dazu gehören insbesondere Flächen in der Nähe von nachgewiesenen Brutgebieten und Lebensräumen. Auch auf Korridoren, auf denen sich die Auerhühner zwischen diesen Lebensräumen bewegen können, sollen möglichst keine Windenergie-Anlagen enstehen. Diese Korridore seien für den genetischen Austausch zwischen den Populationen notwendig.

Daneben gibt es weitere Flächen, deren Nutzung für die Windenergie zwar möglich ist, aber mit Restriktionen und Ausgleichsbedarfen verbunden.

Die Karte und ein ausführliche Erläuterung zum Auerhuhnschutz sind auf der Webseite der Baden-Württembergischen Landesregierung als PDF kostenlos erhältlich.

Schnellere Planung für die Windenergie, mehr Geld für „Aktionsplan Auerhuhn“

Die Karte zeigt, dass große Flächen im Schwarzwald für die Windenergie nutzbar sind, ohne das Auerhuhn zu gefährden. Auf insgesamt rund 15.000 Hektar Windpotenzialfläche müssen sich Projektentwickler und Projektierer künftig keine Gedanken über Auerhühner machen. Dort sei in Zukunft mit schnelleren Verfahren und mehr Planungssicherheit zu rechnen.

„Trotzdem können wir unser gemeinsames Ziel erreichen, dem Auerhuhn ein langfristiges Überleben im Schwarzwald zu ermöglichen“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung der Ministerien. Landwirtschaftsminister Hauk betont, dass zeitnah auch Maßnahmen zum langfristigen Schutz des Auerhuhns folgen sollen. „Hierzu arbeiten wir mit Hochdruck an der Fortschreibung des Aktionsplans Auerhuhn.“ Für dessen Umsetzung werde das Land künftig mehr finanzielle Mittel in die Hand nehmen müssen als in den vergangenen Jahren.

17.8.2022 | Quelle: Umweltministerium Baden-Württemberg| Solarserver © Solarthemen Media GmbH

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