German Renewables Awards 2022 verliehen

Die Gewinner:innen des German Renewables Awards 2022 bilden ein breites Spektrum der erneuerbaren Energien ab.Foto: EEHH GmbH
Peter Kloss, Andreas Bierlein, Daniela Jacob, Jochen Kaufholt, Axel Horn und Klaus Liedtke in Vertretung für Yves Bellinghausen (vlnr).
Von emissionsfreien Wasserstoffschiffen über Nahwärmekonzepte in modernen Wohnquartieren bis hin zu weltweit führender Klimaforschung: Die Gewinner:innen des German Renewables Awards 2022 bilden ein breites Spektrum der erneuerbaren Energien ab.

Das Branchennetzwerk Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) vergab Ende August 2022 den German Renewables Awards zum elften Mal in sechs Kategorien. Insgesamt bewarben sich 47 Unternehmen und Personen um den renommierten Branchenpreis. „Gerade auch in der heutigen Energiekrise darf nicht aus dem Blick verloren gehen, dass zu den vielen bereits vorhandenen innovativen und nachhaltigen Energieprodukten, -projekten und -konzepten weiterhin viele wegweisende Entwicklungen entstehen. Uns im Cluster begeistert die Innovationskraft, das hohe Engagement und die Beharrlichkeit der heute ausgezeichneten Unternehmen und Personen“, sagt Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters EEHH.

German Renewables Awards 2022: Projekt des Jahres

In der Rubrik „Projekt des Jahres“ setzte sich das energetische Quartier Heidrehmen als Siegers des German Renewables Awards 2022 durch. Der Bauverein der Elbgemeinden eG setzt diverse energiesparende Maßnahmen wie beispielsweise Kellerdeckendämmung, Sanierung des Nahwärmenetzes, Blockheizkraftwerke sowie ein Mieterstrommodell mit den Hamburger Energiewerken im Rahmen dieses Konzeptes in Hamburg-Iserbrook sehr ganzheitlich um. Die Mieten steigen dadurch nur sehr moderat. „Wir müssen unbedingt mehr in Wohnquartiere investieren, um die Wärmewende voranzubringen. Das Quartier Heidrehmen kann definitiv ein Modell für andere sein“, so Gewinner Axel Horn vom Bauverein der Elbgemeinden.

Produktinnovation des Jahres

Ein geteiltes Rotorlager für den direkten Austausch einer Windanlagen-Gondel der Schäffler AG machte das Rennen in der Rubrik „Produktinnovation des Jahres“. Pendelrollenlager machen weltweit einen Großteil der heutigen Rotorlager von Windkraftanlagen aus. Sie kommen in etwa 455 GW der 740 GW zum Einsatz. Bei älteren Anlagen erreichen viele Pendelrollenlager die angestrebte Laufzeit von 20 Jahren nicht. Das geteilte, asymmetrische Pendelrollenlager ermöglicht erstmals den Rotorlagertausch direkt in der Gondel, sodass zeitintensive und teure Krankapazitäten minimiert werden. „Wir freuen uns sehr, dass uralte Mechanik die Jury überzeugt hat. Uralte Windturbinen müssen schließlich repariert werden. Alles begann mit einer Idee auf einer Serviette in einem Flughafencafé vor zehn Jahren“, sagt Gewinner Andreas Bierlein, Schäffler AG.

Studentenarbeit des Jahres

Die Entwicklung eines digitalen Zwillings für einen bereits existierenden Festkörper-Wasserstoffspeicher bescherte Patrick Kloss, Masterabsolvent am Hereon, Helmholtz-Institut Geesthacht, und an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg, den German Renewables Award in der Kategorie „Studetenarbeit des Jahres“. „Die größte Herausforderung bei der Entwicklung eines digitalen Zwillings besteht darin, die sehr komplexe Realität möglichst einfach darzustellen und nah an den experimentellen Ergebnissen zu bleiben“, betont Gewinner Patrick Kloss.

Wasserstoffinnovation des Jahres

In der jüngsten Kategorie „Wasserstoffinnovation des Jahres“ setzte sich der Ansatz für eine Wasserstoff-Infrastruktur und die maritime Anwendung von Wasserstoff in Cuxhaven der Turneo GmbH durch. Ziel ist es, grünen Wasserstoff zu produzieren und anschließend in der küstennahen Schwerlastmobilität zur See zu nutzen. Eine Grundlage für weitere Projekte im Elbe-Weser-Dreieck.  „Wir fahren tatsächlich mit unseren Schiffen emissionsfrei durchs Wattenmeer. Unsere kommenden Projekte, die wir bereits in der Pipeline haben, werden noch größer sein“, verkündet Gewinner Jochen Kaufholt, Geschäftsführer Turneo GmbH.

Lebenswerk

In der Rubrik Lebenswerk kürte die Jury Prof. Dr. Daniela Jacob mit dem German Renewables Award. Jacob ist Meteorologin und Direktorin des Hamburger Climate Service Center Germany (GERICS) sowie Gastprofessorin an der Leuphana Universität Lüneburg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen sowohl auf regionaler Klimamodellierung, dem Wasserkreislauf, dem Klimaservice als auch auf der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels. Jacob verfasste als eine der Leitautorinnen den Fünften Sachstandsberichts des IPCC. Zudem koordinierte sie den 2018 erschienenen Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung mit.

German Renewables Awards 2022: Preis für Medienarbeit

Eine Reportage über die „smart energy city“ Wunsiedel im Fichtelgebirge hat den Preis für Medienarbeit 2022 gewonnen. Der im Wirtschaftsmagazin brand eins erschienene Beitrag „Schaut auf dieses Städtchen“ von Yves Bellinghausen beschreibt, wie es der fränkischen Kleinstadt gelang, sukzessive eine vollständige Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien aufzubauen, und damit Fachleute aus aller Welt für den „Wunsiedler Weg“ zu begeistern.

26.8.2022 | Quelle: EEHH GmbH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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