Gemeinden im Ahrtal setzen auf Nahwärme

Das Interesse der Gemeinden im Ahrtal für eine Wärmeversorgung mit Nahwärme aus erneuerbaren Quellen ist groß.Foto: Energieagentur Rheinland-Pfalz
Energiestaatssekretär Michael Hauer: „In den kommenden Jahren müssen wir uns auf die Nachhaltigkeit der Energieversorgung konzentrieren.“
Nach der Flutkatastrophe setzen viele Gemeinden im Ahrtal beim Wiederaufbau auf Nahwärmenetze und wollen erneuerbare Wärmequellen nutzen. In Marienthal wird das Netz voraussichtlich noch in diesem Jahr in Betrieb genommen.

„Eine gute Energie- und Wärmeversorgung ist für die Menschen im Ahrtal von existenzieller Bedeutung. Daher müssen die Herausforderungen der anstehenden kälteren Jahreszeiten früh in den Blick genommen werden. Was sich jetzt schon sagen lässt: Die Versorgung mit Strom, Gas und Wärme ist offensichtlich gewährleistet – auch mit Blick auf die kommende Heizsaison“, sagt Energiestaatssekretär Michael Hauer. „In den kommenden Jahren müssen wir uns auf die Nachhaltigkeit der Energieversorgung konzentrieren. Für eine Klimaneutralität sind die Bereiche Strom-, Wärmeerzeugung und Verkehr in den Blick zu nehmen. Dies gilt für das Ahrtal, dies gilt genauso für Rheinland-Pfalz insgesamt. Dabei sind Wärmenetze oft der Einstieg und ein wichtiger Baustein für eine zukunftsfähige Energieversorgung auf erneuerbarer Grundlage. Durch klimaneutrale Konzepte soll die Region im Ahrtal zum Klima-Vorreiter werden.“

Umbau der Wärmeversorgung im Ahrtal schreitet voran

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz leistet intensive Unterstützung für die lokalen Projekte im Bereich Wärmenetze. So wurde zwischen dem 8. Dezember 2021 und dem 15. Juni 2022 in monatlichen Veranstaltungen die Entwicklung einer langfristigen und nachhaltigen Wärmeversorgung im Ahrtal vorangetrieben. Das Interesse ist riesig: Von der Vielzahl der Kommunen, die die Energieagentur Rheinland-Pfalz im Ahrtal berät und begleitet , haben 14 Ortsgemeinden sich für Nahwärmenetze auf regenerativer Basis ausgesprochen oder bereits dafür entschieden.

„Für die intensive Begleitung des Umweltministeriums und der Energieagentur auf unserem Weg, in Zukunft zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien zu setzen, sind wir sehr dankbar. Nur durch diese sehr enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit kann es uns gelingen, die aktuellen Nahwärme-Projekte auch in der Geschwindigkeit umzusetzen, die nötig ist. Denn die Erlebnisse des vergangenen Jahres haben uns schmerzlich gezeigt, wie wichtig die Energiewende ist. Wir können nicht so weitermachen wie zuvor, sondern müssen und wollen die Chancen nutzen, die sich uns mit dem Aufbau bieten“, sagt Landrätin Cornelia Weigand.

In Marienthal will man das Netz voraussichtlich noch in diesem Jahr in Betrieb nehmen. Bis Mitte 2023 könnten weitere vier Nahwärmenetze folgen. In den übrigen neun Ortsgemeinden erstellen Expert:innen Machbarkeitsstudien für kalte Nahwärme, die das Ministerium für Klima, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) fördert.

31.8.2022 | Quelle: MKUEM | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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