FH Münster: Wasserstoff-Weiterbildung für Netzingenieur:innen
Grün produzierter Wasserstoff ist ein Grundstoff und Energieträger. Er soll in den kommenden Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Energieversorgung einschließlich des Wärme-, Industrie- und Verkehrssektors in eine karbonfreie Zukunft zu führen. Wissenschaftler:innen der FH Münster forschen intensiv an dessen Herstellung. Doch man muss nicht nur erzeugen, sondern auch verteilen. Damit die Energiewende gelingt, bietet die Hochschule im Modul Wasserstoff ihres Zertifikatskurses eine Weiterbildung für Netzingenieure und Netzingenieurinnen an, damit will sie Fachkräfte im Umgang mit Wasserstoff fit machen.
„Wir machen die Teilnehmenden fit für die Zukunft, in der Wasserstoff möglicherweise eine größere Rolle spielen wird als bisher“, sagt Kursleiter Thomas Schmidt. „Wasserstoff hat einige stoffliche Besonderheiten, die wir im Kurs vermitteln. Anders als Erdgas muss dieser nämlich zunächst erzeugt werden, bevor er transportiert werden kann“, so der Professor weiter, der in einem weiteren Modul auch die Weiterbildung für Netzingenieur:innen zum Thema Gas anbietet und darin etwa erklärt, wie man Wasserstoff ins Erdgasnetz einspeisen kann. Wasserstoff muss man beispielsweise zum Transport unter Druck verdichten und anschließend wieder entspannen. Die Weiterbildung vermittelt diese Kenntnisse innerhalb von zwei Wochen jeweils auf dem Steinfurter Campus der FH Münster und im Gas- und Wärme-Institut Essen und geht unter anderem auch auf verschiedene Verwendungsmethoden für Wasserstoff in der Industrie, beispielsweise im Wärmesektor, ein. „Wir müssen wegkommen von der Erdgasnutzung“, so Schmidt. „Mit der Weiterbildung helfen wir dabei, den Schalter umzulegen.“
Weiterbildung für Netzingenieure und Netzingenieurinnen in der Wasserwirtschaft
Die Energiewende muss auch deshalb gelingen, weil durch den Klimawandel heute unter anderem die Wasserwirtschaft vor globalen Herausforderungen steht. In vielen Ländern der Erde stellen Wassermangel und hygienische Missstände ein ernstes Problem dar. Im Modul Wasser bildet Helmut Grüning daher Netzingenieur:innen zu diesem Thema weiter. „Solche Fachkräfte werden in Stadtwerken, Wasserverbänden oder in privatwirtschaftlichen Unternehmen dringend gebraucht“, sagt der Hochschullehrer. Der Kurs findet im Laufe von vier Wochen unter anderem in Grünings Technikum für Stadthydrologie und Wasserversorgung auf dem Steinfurter Campus statt. An der halbtechnischen Versuchsanlage wird das Verständnis komplexer hydraulischer Prozesse anschaulich vermittelt. Weitere Lehreinheiten folgen darauf in Münster sowie an der Jade Hochschule in Oldenburg.
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16.9.2022 | Quelle: FH Münster | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH