Grüne debattieren über Rolle der Solarthermie

Zu sehen ist ein Haus mit Solarthermie und Photovoltaik. Der Branchenverband BSW sieht im Koalitionsvertrag ein positives Signal für die Solarenergie.Foto: cobia / stock.adobe.com
Beim nächsten Bundesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen wird ein Antrag des parteiinternen Arbeitskreises Wärmewende zur Abstimmung stehen, laut dem Solarthermieanlagen innerhalb der von der Ampel angekündigten Solarpflicht höher bewertet würden.

Die grünen Wärmeexpert:innen wollen erreichen, dass bei einer bundesweiten Solarpflicht eine ausreichend dimensionierte Solarthermie-Anlage ausreicht, um die Pflicht zu erfüllen. Die Pflicht zum Belegen weiterer Dachflächen mit PV-Modulen soll dann entfallen. Wenn die Solarpflicht für deutsche Dächer kommt, dann ist zu erwarten, dass sie nach dem Vorbild einiger Bundesländer einen bestimmten Anteil der durch Solaranlagen sinnvoll nutzbaren Dachfläche zum Maßstab nehmen wird. Da Solarthermie dank ihrer im Vergleich zu Photovoltaik hohen Flächeneffizienz selten das ganze Dach für eine sinnvoll dimensionierte Heizungsunterstützung benötigt, bleibt in der Regel noch viel Platz für PV-Module.

Wenn Solarthermie, dann PV nur freiwillig

Der Antrag läuft darauf hinaus, dass Hausbesitzer:innen diesen Platz nicht verpflichtend bis zum Erreichen eines solaren Mindestflächenanteils mit PV belegen müssen. Die Antragsteller:innen wollen damit unter anderem erreichen, dass Bauherren nicht mit Blick auf das Flächenkriterium das ganze Dach mit PV belegen, sodass für Solarthermie dann kein Platz mehr bliebe. Innerhalb von 24 Stunden hat der Antrag die notwendigen 50 Unterschriften von Parteimitgliedern erreicht, um beim Parteitag zugelassen zu werden.

„Ich hoffe, dass der Antrag einen positiven Einfluss darauf hat, wie die Bestimmungen zur Solarthermie im künftigen Gebäudeenergiegesetz sein werden“, sagt der Initiator, der Energieexperte Axel Horn aus Sauerlach.

19.9.2022 | Autor: Guido Bröer
© Solarthemen Media GmbH

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