Nahwärme Zemmin-Tutow: günstig dank Bioenergie

Biogasfermenter und Blockheizkraftwerk auf einem Hof.Foto: LEKA MV
Biogas sorgt anders als fossile Energien für stabile Wärmepreise.
Dass Bioenergie Wärme zu stabilen Preisen liefert, demonstriert ein kleines Nahwärmenetz im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Es versorgt 50 Wohnhäuser und öffentliche Gebäude.

Abnehmer von Nahwärme im mecklenburg-vorpommerschen Zemmin-Tutow können sich im kommenden Winter über günstige Wärme freuen. Darüber berichtet die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern (LEKA MV) und lädt für Mitte Oktober zur Besichtigung ein. Demnach versorge das Nahwärmenetz der Bürgerenergie Zemmin-Tutow die Gemeinde Tutow und den benachbarten Ortsteil Zemmin der Gemeinde Bentzin. Die Wärme stammt aus Bioenergie, und zwar zu gleichbleibend günstigen Preisen, unabhängig von den Preisentwicklungen fossiler Energieträger.

Seit Dezember 2019 versorgt das sechs Kilometer lange Nahwärmenetz im Landkreis Vorpommern-Greifswald rund 50 Wohnhäuser und zahlreiche öffentliche Gebäude. Dazu zählen das Gemeindezentrum und die Turnhalle. Die beiden mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerke stehen im Bentziner Ortsteil Zemmin und verfügen über jeweils bis zu 580 kW thermische Leistung. Eine Holzhackschnitzelanlage dient als Redundanzanlage zur Sicherung der Wärmeversorgung. Seit Inbetriebnahme haben Tutow und Zemmin bislang mehr als 550.000 Liter Heizöl aus fossiler Erzeugung ersetzt und mehr als 1.800 Tonnen CO₂ eingespart.

Durch den Einsatz der erneuerbaren Wärmeversorgung bleiben für die am Nahwärmenetz angeschlossenen Haushalte die Energiepreise vergleichbar günstig wie in den Vorjahren, unabhängig von den Preissteigerungen fossiler Energieträger.
 
Der Umstieg auf ein erneuerbar betriebenes Wärmenetz lohnt sich für Kommunen. Seit dem 15. September 2022 gibt es vom Bund eine neue Förderung für den Neu- und Ausbau von Wärmenetzen mit hohem Anteil an erneuerbaren Energien. Die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) hat ein Fördervolumen in Höhe von 3 Milliarden Euro bis zum Jahr 2026. Mit der BEW fördert die Bundesregierung den Neubau und die Umstellung von Wärmenetzen mit mindestens 75-prozentiger Wärmeeinspeisung aus erneuerbaren Energien und Abwärme, die Erweiterung und Verdichtung sowie die Dekarbonisierung bestehender Wärmenetze. Neben Kommunen sind auch Energieversorgungsunternehmen, Stadtwerke, eingetragene Vereine und Genossenschaften förderberechtigt.

27.9.2022 | Quelle: LEKA MV | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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