Österreich: Marktprämienförderung für Photovoltaik-Anlagen startet
Mit dem Inkrafttreten der Verordnung für die Marktprämienförderung ist laut Bundesverband Photovoltaic Austria das Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) nun komplett. Die Marktprämienförderung für Photovoltaik-Anlagen stellt den zweiten Teil des Förderregimes des EAG dar, nachdem die Investitionsförderung bereits seit April 2022 läuft und der mittlerweile vierte Fördercall kurz bevorsteht.
Die Förderung via Marktprämie ist ein Zuschuss auf den verkauften und in das öffentliche Stromnetz eingespeisten Strom. Die Höhe, bis zu derer der Prämienzuschuss aufgezahlt werden soll, legt der Projektbetreiber:innen im Zuge eines Gebots selbst fest. Der in der Verordnung festgesetzte Gebots-Höchstwert von 9,33 Cent/kWh darf jedoch nicht überschritten werden. Bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen kommt ein Abschlag von 25 % zum Tragen.
Marktprämienförderung für Photovoltaik-Anlagen bietet Sicherheit
Angesichts der aktuell sehr deutlich darüber liegenden Strompreise, wird die Marktprämienförderung nach Einschätzung des Bundesverbands Photovoltaic Austria in der Praxis kaum ausgezahlt werden. Es diene vielmehr als Sicherheit bei wieder sinkenden Strompreisen. Betreiber:innen von PV-Anlagen ab einer PV-Modulleistung von 10 Kilowatt können diese Förderung beantragen. Der erste Fördercall findet am 13. Dezember statt. Weitere Gebotstermine für 2023 sind bereits fixiert. Jährlich will Österreich über diese Förderschiene eine PV-Leistung von 700 Megawatt ermöglicht.
Länder ausschlaggebend für Erfolg des PV-Ausbaus
Nachdem der Gesetzgeber beim EAG nun den Förderrahmen vervollständigt hat, sind die Bundesländer am Zug, ihren Beitrag zu liefern und die Bundesziele mitzutragen. „Ob der PV-Ausbau zum Erfolg wird und es damit auch eine echte und nachhaltige Strompreisbremse geben wird, hängt von nun an ausschließlich von den Bundesländern ab. Nämlich ob diese geeignete Flächen und vor allem die Stromnetzkapazitäten bereitstellen werden. Die Zeit der Ausreden ist nun endgültig vorbei“, sagt Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Photovoltaic Austria. Er fordert die Bundesländer auf, die Initiative zu ergreifen. Bis auf das Burgenland und ein zaghafter Versuch in Niederösterreich hätte kein Bundesland Flächen für größere PV-Anlagen ausgewiesen. „Ein unhaltbarer Umstand in Zeiten der Klima- und Energiekrise“, so Paierl.
5.10.2022 | Quelle: Bundesverband Photovoltaic Austria | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH