Photovoltaik für den Flughafen Frankfurt

Senkrecht stehende Solarpanels unter einem abhebenden FlugzeugFoto: Fraport AG
Senkrechte PV-Module sollen am Flughafen Frankfurt Strom erzeugen.
Der Flughafen Frankfurt hat am Ende der Startbahn West eine PV-Anlage zu Demonstrationszwecken installiert. Betreiber Fraport plant, die Zaunanlage auf 13 Megawatt zu erweitern.

Die Fraport AG installiert Photovoltaik am Flughafen Frankfurt. Wie der Flughafen-Betreiber mitteilte, installiert er am südwestlichen Ende der Startbahn West eine Demonstrationsanlage mit 20 PV-Panels und einer Leistung von 8,4 Kilowatt. Diese dreireihige Anordnung möchte Fraport perspektivisch zunächst entlang der Startbahn West erweitern. In der finalen Ausbaustufe soll sich die Anlage auf einer Länge von 2.600 Metern parallel zur Runway erstrecken und dann in der Spitze eine Leistung von bis zu 13 Megawatt erbringen.

Im Gegensatz zu bestehenden PV-Anlagen auf dem Gelände des Airports, sind die Panels dieser neuen Anlage nicht schräg, sondern senkrecht angeordnet. Beidseitige Glasmodule nehmen das Sonnenlicht aus östlicher und westlicher Richtung auf. „Die freien Grünflächen innerhalb unseres Bahnsystems sind ideale Standorte für diesen speziellen Anlagentyp“, erläutert Marcus Keimling, Leitung Netzdienste der Fraport AG.

Die so genannten Zaun-Anlagen böten etliche Vorteile. Trotz geringem Flächenverbrauch sorgten sie für hohe Stromerträge, da das Sonnenlicht ganztägig optimal einfallen kann. Darunterliegende Vegetationsflächen seien von der Überbauung nicht wesentlich beeinträchtigt, da die Anlage weder Niederschläge zurückhält noch für permanente Verschattung sorgt. „Wir erwarten also einen maximalen Stromertrag bei gleichzeitig minimalem Eingriff in die Natur“, so Keimling. „Unsere Grünflächen sind im Hinblick auf ihre Biodiversität nahezu einmalig – diese Eigenschaft soll trotz Installation uneingeschränkt erhalten bleiben.“

13 MW geplant

„Im ersten Demonstrationsabschnitt möchten wir Erfahrungen sammeln mit Aufbau und Wartung der Anlage sowie mit der Grünpflege rundherum“, erklärt er. „Dafür wird künftig unser eigenes Personal verantwortlich zeichnen. Die Probefelder liefern uns dazu die nötige Expertise“, ergänzt Keimling. „Schon bald werden wir aber auch zur Realisierung der weiteren PV-Fläche entlang der Startbahn übergehen und diese schnellstmöglich fertigstellen.“

Ferner fließe Sonnenstrom aus eigener Erzeugung seit März 2021 in den Strommix von Flughafenbetreiber Fraport ein. Auf dem Dach einer Frachthalle in der CargoCity Süd produziert eine konventionell angelegte PV-Anlage auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern eine Spitzenleistung von gut 1,5 Megawatt. Perspektivisch sollen auf neuen Gebäuden wie dem Parkhaus für Terminal 3 weitere PV-Anlagen hinzukommen.

Wesentlichen Anteil an der sukzessiven Umstellung auf Grünstrom hat das Power Purchase Agreement mit dem Energielieferanten EnBW, das Fraport im Dezember 2021 abgeschlossen hat. Zum Jahreswechsel 2025/26 wird der erste Strom aus einem neu zu errichtenden Windpark in der deutschen Nordsee an den Airport fließen. Mit dem Stromabnahmevertrag sichert sich Fraport eine Leistung von 85 Megawatt. Bis zur Inbetriebnahme des Parks ergänzt Fraport den Strommix mit Windstrommengen aus kleineren Power Purchase Agreements aus bestehenden Anlagen an der Küste.

12.10.2022 | Quelle: Fraport | © Solarserver / Solarthemen Media GmbH

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