Wärmewende: Veraltete EU-Strategie für Heizung und Kühlung überarbeiten

Zehn EU-Energieorganisationen fordern die Europäische Kommission auf, die veraltete EU-Strategie für Heizung und Kühlung zu überarbeiten.Foto: artjazz / stock.adobe.com
Zehn EU-Energieorganisationen fordern die Europäische Kommission auf, die veraltete EU-Strategie für Heizung und Kühlung zu überarbeiten.

Zehn Organisationen haben einen 10-Punkte-Plan für eine erfolgreiche Heiz- und Kühlungsumstellung zur Bewältigung der aktuellen Energiekrise veröffentlicht. Die Unterzeichner fordern unter anderem die Überarbeitung der veralteten EU-Strategie für Heizung und Kühlung, die Einführung einer verbindlichen Wärmeplanung und ein Verbot der Verwendung einzelner, ausschließlich fossiler Heizkessel in Gebäuden.

Die derzeitige Energiekrise ist eine Heizungskrise. Die Hälfte des europäischen Energieverbrauchs entfällt auf Heizung und Kühlung. Und 42 % dieser Nachfrage deckt die EU durch Erdgas. Gebäude sind die größten Erdgasverbraucher, wobei man den größten Teil des Erdgases für Raumheizung und Warmwasserbereitung verwendet.

Sechs Monate nach der Veröffentlichung des REPowerEU-Plans beklagen die Unterzeichner die mangelnde Konzentration der EU auf den Einsatz erneuerbarer und sauberer Wärme- und Kältetechnologien. Denn diese könnten erheblich zur Verringerung des Erdgasverbrauchs in Gebäuden beitragen und Europa auf den Weg zu Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit bringen.

Der 10-Punkte-Plan für eine europäische Wärmewende umfasst eine Reihe von Maßnahmen, von denen einige in das nächste Paket von EU-Sofortmaßnahmen aufgenommen werden könnten. Dazu gehören die Einführung einer verbindlichen Wärmeplanung für alle Städte oder die EU-weite Abschaffung einzelner Heizkessel, die ausschließlich fossile Brennstoffe verwenden.

EU-Strategie für Heizung und Kühlung seit 2016 unverändert

Der 10-Punkte-Plan unterstreicht auch die Notwendigkeit, die veraltete Wärme- und Kältestrategie der EU durch konkrete regulatorische und finanzielle Instrumente zu verbessern, die den Einsatz erneuerbarer Wärmelösungen unterstützen. Dazu gehören Solarwärme und nachhaltige Abwärme sowie die Einführung effizienter Heiztechnologien – zum Beispiel Wärmepumpen für Wohngebäude und Großanlagen, die an Fernwärmenetze angeschlossen sind. Die letzte europäische Wärme- und Kältestrategie wurde 2016 veröffentlicht, noch bevor sich die EU verpflichtete, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, und ist aus Sicht der Verfasser:innen des 10-Punkte-Plans nicht mehr zeitgemäß.

„Wärme macht die Hälfte des Energieverbrauchs in der EU aus und ist der Hauptverwendungszweck von russischem Gas. Daher müssen sich die politischen Entscheidungsträger auf den schnellen Einsatz bestehender erneuerbarer Wärmetechnologien konzentrieren, um die Probleme der Energiesicherheit und Erschwinglichkeit zu lösen und gleichzeitig zur Dekarbonisierung beizutragen. Solarwärme bietet eine schnell umsetzbare, in der EU entwickelte Lösung für erneuerbare Energien, die nicht von kritischen Mineralien abhängig ist und Arbeitsplätze in Europa schafft“, sagt Pedro Dias, Generalsekretär von Solar Heat Europe. Solar Heat Europe ist ein der zehn Organisationen, die den 10-Punkte-Plan verfasst haben.

Der 10-Punkte-Plan für eine europäische Wärmewende ist unter diesem Link zu finden.

19.10.2022 | Quelle: Solar Heat Europe | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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