Cottbus: Bebauungsplan für Deutschlands größte Floating PV-Anlage steht
Nach einer Beteiligung der Öffentlichkeit und der zuständigen Behörden hat die Stadt Cottbus hat am gestrigen Mittwoch den nötigen Satzungsbeschluss gefasst. Mit dem Satzungsbeschluss ist die schwimmende Solaranlage nun im Bebauungsplan vorgesehen und der Weg frei für den Bauantrag. Diesen wollen LEAG und EPNE bis zum Jahresende einreichen. Die Projektpartner hoffen darauf, dass die Baugenehmigung bis zum Frühjahr vorliegt, um dann mit dem Einbau der Dalben zur Verankerung der 21 MW starken Floating-PV-Anlage auf dem Bergbau-Folgesee im kommenden Frühjahr beginnen. Die geplante Jahreserzeugung von rund 20.000 MWh würde rechnerisch ausreichen, um 5.700 Haushalte mit Strom zu versorgen.
Bereits Ende 2021 hatten die Projektpartner den noch trockenen Grund des Bergbaufolgesees verdichtet. Die Flutung des Ostsees hat bereits begonnen.
Cottbus will mit LEAG weitere Energie-Projekte rund um den Ostsee umsetzen
„Obwohl die schwimmende Solaranlage auf dem 1.900 Hektar großen Cottbuser Ostsee weniger als ein Prozent der Seefläche einnehmen soll, wird die Anlage einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Stromversorgung des Cottbuser Hafenquartiers leisten. Ich danke der Stadt Cottbus für die Zustimmung zum Projekt nach einer intensiven Prüfung und sehe uns als Partner gemeinschaftlich auf dem richtigen Weg, den Herausforderungen der Energieversorgung der Zukunft zu begegnen“, sagt der Leiter Erneuerbare Energien bei LEAG, Fabian von Oesen.
Die PV-Anlage soll unter anderem Strom für ein CO2-neutrales Hafen- und Stadtquartier erzeugen. Der Oberbürgermeister von Cottbus, Holger Kelch, sagt: „Floating-PV ist dabei nur der erste Schritt, den wir jetzt gemeinsam gehen, weitere Projekte wie Windenergieanlagen und eine Seewasserwärmepumpe werden folgen.“ Auch weitere Projekte wolle die Stadt mit der LEAG umsetzen. Sie sollen den Kriterien Innovation, Nachhaltigkeit und Klimaschutz Rechnung tragen. Zudem sollen sie im Einklang mit den Entwicklungszielen des Bergbaufolgesees in den Bereichen Naherholung, Tourismus und Naturschutz stehen und einen Beitrag zur Energieunabhängigkeit leisten.
Leag will Floating-PV auf weiteren Bergbau-Seen bauen
Floating-PV-Anlagen haben laut LEAG und EPNE viel Potenzial und könnten auf künstlichen Gewässern wie Tagebaufolgeseen konfliktarm errichtet werden kann. Die Anlage auf dem Cottbuser Ostsee sei als Deutschlands größte schwimmende PV-Anlage und mit ihrem innovativen Verankerungssystem ein überregionales Leuchtturmprojekt. In der Lausitz gibt es viele weitere Braunkohle-Tagebauseen, welche die beiden Projektpartner für schwimmende Solaranlagen nutzen möchten. „Damit machen wir ein zusätzliches Flächenpotenzial für die GigawattFactory und die Energiewende nutzbar“, sagt der EPNE-Geschäftsführer, Dominique Guillou.
Die Größe des Cottbuser Sees ermöglicht es, die Floating-PV-Anlage mit Abstand zu den touristisch genutzten Seeufern und außerhalb geplanter Schifffahrtsrouten zu bauen. Wegen ihrer flachen Bauweise soll sie zudem von den touristisch genutzten Ufern kaum zu sehen sein.
EPNE und LEAG realisieren auch weitere Erneuerbare-Energien-Projekte auf einstigen Industrielandschaften. Bis 2030 sollen in ihrem Projekt „GigawattFactory“ insgesamt 7 GW Grünstromleistung zusammenkommen. Heute meldeten sie den Baustart für ein Photovoltaik-Großprojekt in Böhlen bei Leipzig. Dort soll eine PV-Anlage mit 17 MW Spitzenleistung auf dem dem Gelände einer ehemaligen und teilrekultivierten industriellen Absetzanlage beim Kraftwerk Lippendorf entstehen.
27.10.2022 | Quelle: LEAG | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH