Bayern lockert 10H-Regel für Windenergie

Windpark in Bayern, Zöschingen, drei Windenergie-Anlagen hinter einer KircheFoto: Gaschwald / stock.adobe.com
Windpark im Bayerischen Zöschingen aus der Zeit vor der 10H-Regel.
Mit der Zustimmung des Landtags hat die Lockerung der 10H-Regel in Bayern nun die letzte Hürde genommen.

Der Landtag von Bayern hat am gestrigen Donnerstag eine Änderung der Bayerischen Bauordnung beschlossen, die zu einer Lockerung der 10H-Regel für Windenergie führt. Das bedeutet, dass in Wäldern, nahe Gewerbegebieten, an Autobahnen, Bahntrassen und Wind-Vorranggebieten der Abstand der Windräder zur Wohnbebauung auf 1000 Meter reduziert wird. In Wind-Vorranggebieten soll ab Juli 2023 ein Abstand rund 800 Meter gemäß der Vorgabe des Bundes-Immissionschutzgesetzes gelten. Die genauen Änderungen sind hier zu finden. Mit dem Beschluss nahm der Landtag die Vorlage der Regierung vom August an, über die Solarserver berichtete.

Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sieht die Windkraft in Bayern nun vor einem Boom. „Zeitnah werden jetzt hunderte Windräder in Planung gehen, in den nächsten Jahren rechne ich mit über 1.000 neuen Anlagen. Ein modernes Windrad bringt rechnerisch Strom für 10.000 Menschen. Damit erleben die Erneuerbaren Energien einen massiven Schub. Wir sind in Bayern bei Sonne, Biomasse und Wasserkraft schon bundesweit führend und holen jetzt auch bei Wind massiv auf. Gleichzeitig denken wir ans Speichern von überschüssiger Erneuerbarer Energie und setzen dabei stark auf Wasserstoff. Es ist verrückt, dass in vielen Regionen Deutschlands die Windkraft abgeschaltet werden muss, weil die Netze nichts mehr aufnehmen können. Deshalb müssen wir den Ausbau von Wind und Photovoltaik zusammen denken mit Elektrolyseuren und Wasserstofferzeugung. Bayern braucht zeitnah in jedem Landkreis mindestens einen Elektrolyseur. Dafür schaffen wir die Voraussetzungen.“

28.10.2022 | Quelle: STMWi | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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