Digitaler Zwilling für Deutschlands Energiesystem

Drei Männer und zwei Frauen hinter rotem Knopf und vor Karte des Energiesystems - Start für den digitalen ZwillingFoto: KIT
Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger startet die Simulation mit dem "digitalen Zwilling" des Energiesystems.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat einen digitalen Zwilling des deutschen Energiesystems aufgebaut. Dieser soll helfen, neue Komponenten zu integrieren.

Die Forschung am Energy Lab 2.0 des KIT soll mit Hilfe des digitalen Zwillings klären, wie ein klimaneutrales und resilientes Energiesystem konstruiert sein sollte und wie es sich sicher und stabil steuern lässt. Die forschenden wollen dafür reale Anlagen wie Solarparks, Stromspeicher oder Power-to-X-Anlagen mit dem simulierten Energiesystem kombinieren und die Zusammenarbeit testen. Ein Digitaler Zwilling ermöglicht solche Tests, ohne da reale Energiesystem zu gefährden.

Ausgangspunkt für die Simulation sind die Eckdaten, die die Bundesregierung für das Jahr 2045 vorgibt. Das heißt, das Energiesystem soll auf erneuerbaren Energien basieren und einen geschlossenen Kohlenstoffkreislauf haben.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert die Arbeit am Energy Lab 2.0 zu einem großen Teil. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger startete die Simulation heute. „Der voranschreitende Klimawandel und die Energiekrise machen deutlich, dass wir bei der Transformation unserer Energieversorgung mehr Tempo benötigen“, sagt Stark-Watzinger. „Um unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen, sind wir auf intensive Forschung angewiesen.“

„Mit dem Energy Lab 2.0 können wir zeigen, dass ein klimaneutrales Energiesystem perspektivisch möglich ist“, sagt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident für Transfer und Internationales des KIT und Vertreter des Präsidiums des KIT. „Auch wenn Deutschland wohl immer ein Energieimportland bleiben wird, können wir die Technologien bereitstellen und das Know-how aufbauen, um das international und vor Ort zu realisieren.“ Die Energieforschung am Energy Lab 2.0 mache deutlich, wie praxisnah sich die Wissenschaft den großen Herausforderungen unserer Zeit stelle.

Am Fraunhofer ISE ging vor gut einem Jahr das Digtal Grid Lab an den Start, das neue Netzkomponenten in einer digitalen Kopie der Stromnetze testen soll.

28.10.2022 | Quelle: KIT | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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