COP27: Bundesregierung sieht Erfolge für Klimaschutz-Partnerschaften
Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck sprach von „einem Ergebnis, das uns nicht wirklich zufrieden machen kann“. Außenministerin Annalena Baerbock erklärte: „Die Lücke zu 1.5 Grad steht weiter klaffend offen“. Habeck gibt sich zugleich erleichtert, dass ein Rückfall hinter die Ergebnisse von Paris und Glasgow verhindert worden sei. Einige Erfolge insbesondere in Bezug auf die Zusammenarbeit kann die Bundesregierung der COP27 aber abgewinnen.
Klimaschutz-Partnerschaften auf Bali verhandelt
Die MInisterien lobten die geschlossene Haltung der EU und weiterer engagierter Staaten, die zu dem Durchbruch bei den Kompensationszahlungen für Klimaschäden geführt hätte. Baerboc betont, die „allermeisten Staaten weltweit“ würden ihre Zukunft auf Solar und Wind setzen, nicht auf Öl und Kohle. Gleichzeitig mit der COP27 seien auf dem G20-Gipfel in Bali zudem Klimapartnerschaften im Zuge der Just Energy Transition Partnership mit Südafrika, Indonesien, Kenia und Ägypten verhandelt worden.
Indonesien soll demnach mit öffentlichen und privaten Mitteln in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar Energiewende um zehn Jahre beschleunigen. Südafrika soll für die Beschleunigung seiner Energiewende einen Kredit über 300 Millionen Euro erhalten, über den Solarserver bereits berichtete. Und mit Kenia habe Deutschland eine Klima- und Entwicklungspartnerschaft vereinbart. Ziel der Partnerschaft seien 100 Prozent Erneuerbare bis 2030. Das zeigt anderen Entwicklungsländern: Entwicklung geht auch ohne fossile Energiequellen. Mit Ägypten hätten Deutschland und die USA eine beschleunigte Energiewende vereinbart, die auch einen sozialen Ausgleich für die Beschäftigten der Gaswirtschaft beinhalten soll.
Erfolge außerhalb der Verhandlungsräume der COP27
Auch weitere Fortschritte seien außerhalb der eigentlichen Verhandlungsräume erzielt worden. Dazu gehört auch der Globale Schutzschirm gegen Klimarisiken. Initiatoren seien Deutschland als G7-Präsidentschaft gemeinsam mit den „Vulnerable 20“ (V20), einem Zusammenschluss von 20 besonders durch den Klimawandel bedrohten Regionen, in der derzeit 58 Staaten organisiert sind. Mit Pakistan, einem der Pionier-Länder, habe Schulze bereits Gespräche über konkrete Hilfen geführt.
Weitere Vereinbarungen betreffen die Zusammenarbeit von Ländern im Globalen Süden und Norden. Dazu gehören Aufbau einer internationalen Wasserstoff-Plattform sowie die Sustainable Electricity Transition Roadmap mit Marokko sowie mehreren EU-Staaten. Sie sieht eine direkte Verbindung europäischer Stromnetze mit Marokkos Stromnetz und einen Abbau von Hemmnissen bei der Übertragung erneuerbaren Stroms aus Afrika vor. Dies soll bis spätestens 2024 realisiert werden.
21.11.2022 | Quelle: BMWK| solarserver.de © Solarthemen Media GmbH