Dachdecker und Elektrotechniker kooperieren bei Photovoltaik-Kompetenz

Die Branchenverbände der Dachdecker und der Elektrotechniker wollen zukünftig die Kompetenzen ihrer Mitglieder in Bereich der Photovoltaik gemeinsam ausbauen.Foto: Elenathewise / stock.adobe.com
Eine Photovoltaik-Anlage auf Dächern zu planen, zu montieren und sicher ans Netz anzuschließen, erfordert neben einer handwerklichen Ausbildung umfassendes technisches, aber auch rechtliches Fachwissen.
Die Branchenverbände des Dachdecker- und Elektrohandwerks wollen zukünftig die Kompetenzen ihrer Mitglieder in der Photovoltaik gemeinsam ausbauen.

Um eine fachgerechte Umsetzung der Photovoltaik-Strategie auf Deutschlands Dächern sicherzustellen und den PV-Hochlauf zu unterstützen, haben der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) eine Kooperation beschlossen. So will man in den Bereichen Kompetenz, Fachtechnik und Weiterbildung künftig enger zusammenarbeiten. Neben einer „Technischen Handlungshilfe Photovoltaik“ ist auch die Entwicklung gemeinsamer Weiterbildungskonzepte für Dachdecker und Elektrotechniker geplant. Ziel ist es, beide Gewerke fit zu machen für den PV-Hochlauf und Know-how so zu bündeln, dass die Kunden davon profitieren. Zudem soll gemeinsam eine zentrale Online-Plattform aufgebaut werden, die die Suche nach geeigneten Fachbetrieben zum Einbau von Photovoltaik-Anlagen erleichtert und somit eine fundierte Beratung und qualitativ hochwertige Umsetzung gewährleistet.

Konkret umgesetzt wurde bereits eine Fortbildung zum Photovoltaik-Manager im Dachdeckerhandwerk: Hier haben bisher 500 Dachdeckerbetriebe teilgenommen, bis Frühjahr 2023 werden es rund 1.000 sein, die den einwöchigen Intensivkurs absolviert haben. In den E-Handwerken sind bereits knapp 50 Prozent der Betriebe im Bereich Photovoltaik tätig. Dabei arbeitet rund ein Drittel dieser Betriebe schon jetzt öfter oder sogar immer mit Dachdeckern zusammen, wenn es um die Installation von PV-Anlagen geht. Nun gilt es, das Potenzial derer zu erschließen, die sich noch nicht in dem neuen Wachstumsmarkt engagieren.

Dachdecker und Elektrotechniker bei Photovoltaik auf dem neuesten Stand

Das Dachdeckerhandwerk und die E-Handwerke besitzen nach Ansicht der Branchenverbände das notwendige Wissen und die Praxiserfahrung, um Kund:innen bei ihrem Wunsch nach unabhängiger Energieversorgung zu unterstützen. Die Kompetenzen beider Gewerke sollen ausgebaut werden – auch, um auch auf den Einsatz innovativer Werkstoffe vorbereitet zu sein. „Sich über Fachregeln austauschen oder neue technische Lösungen hinsichtlich Sicherheit, Funktionalität und Verarbeitung zu betrachten, sind dabei grundlegend“, sagt ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi. „Kunden wollen wissen, ob Indach- oder Aufdachsysteme die bessere Lösung sind, wie es sich mit innovativen Solarziegeln verhält oder wünschen sich ein komplettes Energie-Gebäudemanagement. Daher wollen wir auch die Fort- und Weiterbildung in den Betrieben vorantreiben, und zwar für alle: Für Betriebsinhaber, Gesellen und auch für Azubis. Wir wollen sicherstellen, dass unsere Betriebe immer auf dem neuesten Stand der Technik sind.“

Eine Photovoltaik-Anlage auf Dächern zu planen, zu montieren und sicher ans Netz anzuschließen, erfordert neben einer handwerklichen Ausbildung umfassendes technisches, aber auch rechtliches Fachwissen. Auch die Fachkräftesicherung spiele eine große Rolle: Je innovativer sich ein Handwerk aufstelle, umso größer sei die Chance, neue Fachkräfte zu gewinnen und bisherige zu halten. „Eine Ausbildung im dualen System ist durch nichts zu ersetzen, wenn man die Klimawende nachhaltig bauen will. Solartechniker kann man nicht einfach in einem Schnellkurs qualifizieren, insbesondere nicht bei Indach-Anlagen. Daher ist die Bündelung der Fachexpertise aus beiden Gewerken unabdingbar“, sagt ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx

29.11.2022 | Quelle: ZVDH, ZVEH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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