20 Prozent mehr Solarstrom im dritten Quartal 2022
Deutschland hat im dritten Quartal des laufenden Jahres 20 Prozent mehr Solarstrom erzeugt als im Vorjahr. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Damit stieg der Anteil der Photovoltaik am Strom-Mix auf 16,0 % (3. Quartal 2021: 13,3 %). Das lag lag hauptsächlich an der ungewöhnlich hohen Zahl an Sonnenstunden im 3. Quartal 2022. Ferner legte die Einspeisung aus Windkraft um 1,0 % zu und machte 16,8 % der eingespeisten Strommenge aus (3. Quartal 2021: 16,5 %). Insgesamt stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um 2,9 %. Zusammengenommen stieg ihr Anteil an der Stromerzeugung von 43,0 % im 3. Quartal 2021 auf 44,4 % im 3. Quartal 2022.
Weniger positiv aus Klimaschutzaspekten ist dagegen der hohe Zuwachs beim Kohlestrom. So nahm die Einspeisung von Kohlestrom im Vergleich zum 3. Quartal 2021 um 13,3 % zu. Damit erreichte der Anteil der Kohle am Strom-Mix 36,3 % (3. Quartal 2021: 31,9 %). Trotz hoher Gaspreise stieg auch die Stromerzeugung aus Erdgas: Sie war 4,5 % höher als im Vorjahresquartal und machte 9,2 % des eingespeisten Stroms aus (3. Quartal 2021: 8,8 %). Insgesamt wurden im 3. Quartal 2022 in Deutschland 118,1 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist. Das waren 0,5 % weniger als im 3. Quartal 2021.
Trotz der Anstiege bei der Stromerzeugung aus Kohle und Erdgas ging die aus konventionellen Energieträgern insgesamt erzeugte Strommenge im 3. Quartal 2022 aber zurück. Sie sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,0 % auf einen Anteil von 55,6 % der eingespeisten Strommenge. Das lag auch am reduzierten Atomstrom. So verringerte sich die Stromerzeugung aus Kernenergie im 3. Quartal 2022 gegenüber dem 3. Quartal 2021 um 47,8 % auf einen Anteil von nur noch 7,4 % an der eingespeisten Strommenge (3. Quartal 2021: 14,1 %).
Stromexporte nach Frankreich
Die nach Deutschland importierte Strommenge ist im 3. Quartal 2022 im Vergleich zum 3. Quartal 2021 um 8,8 % gesunken. Besonders deutlich war der Rückgang mit -87,9 % bei den Stromimporten aus Frankreich. Diese Entwicklung lässt sich vor allem auf technische Probleme in den französischen Kernkraftwerken zurückführen. Damit überstiegen die Stromexporte aus Deutschland nach Frankreich wie bereits im 1. Halbjahr 2022 die Stromimporte von dort. 2022 wird damit voraussichtlich das erste Jahr seit Beginn der Statistik im Jahr 1990 sein, in dem Deutschland ein Nettoexporteur von Strom nach Frankreich sein wird. Die insgesamt aus Deutschland exportierte Strommenge stieg im 3. Quartal 2022 gegenüber dem 3. Quartal 2021 um 8,9 %. Damit vergrößerte sich der deutsche Exportüberschuss auf 3 Milliarden Kilowattstunden (3. Quartal 2021: 0,5 Milliarden Kilowattstunden).
7.12.2022 | Quelle: Destatis | © Solarserver / Solarthemen Media GmbH