RED III: Verbände fordern, dass energetische Holznutzung förderfähig bleibt

Die energetische Nutzung von Holzbiomasse muss nach Ansicht von AGFW und FVH weiterhin voll als erneuerbare Energie anrechenbar und förderfähig bleiben.Foto: Vasily Merkushev / stock.adobe.com
Die Verbände AGFW und FVH fordern die Bundesregierung auf, sich in den EU-Trilog-Verhandlungen zur Erneuerbare Energien Richtlinie (RED III) für die effiziente energetische Nutzung von Holzbiomasse einzusetzen.

Die energetische Nutzung von Holzbiomasse muss weiterhin voll als erneuerbare Energie anrechenbar und förderfähig bleiben, um die Ziele beim Klimaschutz und Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen. Dabei sollte die Priorität effizienten und modernen Technologien gelten. Das sind gemeinsame zentrale Forderungen des Energieeffizienzverbandes AGFW und des Fachverbandes Holzenergie (FVH) im Bundesverband Bioenergie zur laufenden Überarbeitung der Erneuerbare Energien Richtlinie der EU.

In einem gemeinsamen Schreiben an den Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Patrick Graichen, betonen die Verbände die Bedeutung von Holz als nachhaltigen erneuerbaren Energieträger und fordern die Bundesregierung auf, sich in den EU-Trilog-Verhandlungen für die moderne und effiziente Holzenergie einzusetzen. Zentral dabei ist die Ablehnung der vom EU-Parlament vorgeschlagenen Definition für „primäre Holzbiomasse“. Da diese Definition für weitestgehend jegliches Waldholz die Förderfähigkeit der energetischen Nutzung streichen und die Anerkennung als erneuerbare Energie begrenzen würde.

„Holz stellt die meiste erneuerbare Energie in Deutschland bereit und wird vor allem für das Gelingen der Wärmewende eine entscheidende Rolle spielen. Jegliche willkürliche Einschränkung, wie sie jetzt das EU-Parlament bei der Überarbeitung der Erneuerbare Energien Richtlinie vorschlägt, lässt die Klimaschutz– und Energieziele in weite Ferne rücken. Wir können auf keine erneuerbare Energieform verzichten“, sagt Gerolf Bücheler, Geschäftsführer des FVH.

Für Holzbiomasse, welche zum Beispiel aus wirtschaftlichen oder logistischen Gründen für keine andere als die energetische Nutzung in Frage kommt, muss nach Ansicht der Verbände eine möglichst effiziente energetische Nutzung, wie zum Beispiel in der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) oder in effizienten Wärmenetzen, das Ziel sein. Moderne, effiziente Holzenergieanwendungen müsse man weiterhin fördern, um die Wärmewende zum Erfolg zu führen. Gerade für Quartierslösungen oder im Altbestand des Gebäudesektors könne man Holzbiomasse ideal einsetzen. Andere erneuerbare Wärmequellen wie etwa Wärmepumpen können nach Ansicht der Verbände die dort benötigten höheren Temperaturen nicht effizient bereitstellen, Holz hingegen schon.

EU-Parlament will energetische Nutzung von Holzbiomasse einschränken

Nach der neuen Definition des EU-Parlaments von „primärer Holzbiomasse“ würde diese auch qualitativ minderwertige Holzbiomasse wie Waldrestholz miteinbeziehen. Nach Wunsch des Parlaments würde dieses von der Förderfähigkeit als Energieträger ausgeschlossen und nur noch begrenzt auf die Erneuerbaren-Energien-Ziele der EU angerechnet werden können. Dies würde dazu führen, dass Waldholz, das qualitativ für keine stoffliche Verwertung geeignet ist, im Wald liegen bleiben und verrotten würde. Daher fordern AGFW und FVH in Anbetracht der Herausforderungen der Energiewende und des Klimaschutzes den regionalen Rohstoff Holz als Ersatz für fossile Brennstoffe zu nutzen. Dies trage zur sicheren Energieversorgung und Senkung der Energiekosten in Deutschland und Europa bei, so die Verbände.

Die gemeinsame Stellungnahme zur energetischen Nutzung von Holzbiomasse im Rahmen der Überarbeitung der EU Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) ist unter diesem Link zu finden.

13.12.2022 | Quelle: AGFW, FVH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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