Deutsche Bahn ersetzt Diesel durch Biokraftstoff HVO

Die Deutsche Bahn hat das selbstgesteckte Mengenziel für den Einsatz des Biokraftstoffs HVO im Jahr 2025 bereits zwei Jahre früher erreicht.Foto: Deutsche Bahn AG / Anastasia Schuster
Der Sylt Shuttle wird an der ersten regulären HVO-Schienentankstelle der DB am Sylt Shuttle-Terminal in Westerland mit HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) betankt.
Die Deutsche Bahn (DB) kommt beim Abschied vom Diesel schneller voran als geplant. Mit 17 Millionen Litern Biokraftstoff HVO setzt die DB 2023 bereits die doppelte Menge an Biokraftstoff in ihren Dieselloks ein wie ursprünglich einkalkuliert.

Die Deutsche Bahn hat das selbstgesteckte Mengenziel für den Einsatz des Biokraftstoffs HVO im Jahr 2025 bereits zwei Jahre früher erreicht. Grund dafür ist vor allem die Umstellung von Dieseltankstellen auf den Biokraftstoff HVO. Zudem haben die positiven Erfahrungen im Betrieb das Vertrauen in den Kraftstoff HVO gestärkt. Rund 1.000 Fahrzeuge hat die DB bereits 2022 für die Betankung des klimafreundlichen Biokraftstoffs HVO zugelassen, die Güterverkehrstochter DB Cargo hat mit 800 Fahrzeugen bereits die gesamte Flotte für den Biokraftstoff freigegeben. In den kommenden fünf Jahren werden auch die restlichen 2.000 Dieselfahrzeuge der DB-Bestandsflotte folgen. Mit den ersten Maßnahmen zum Dieselausstieg spart die DB bis 2025 mindestens 50.000 Tonnen CO₂.

„Der Abschied vom Diesel ist bei der DB beschlossene Sache. Wir setzen alles daran, die Bahn noch grüner zu machen“, sagt DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz. „Insgesamt investieren wir bis 2027 rund 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau neuer Antriebe und Kraftstoffe und kommen so der klimaneutralen Bahn Schritt für Schritt näher.“

Biokraftstoff HVO für Bestand, Wasserstoff und Batterien für Neuwagen

Beim Ausstieg aus dem Diesel verfolgt der Konzern einen technologieoffenen Ansatz. Bei Diesel-Bestandsfahrzeugen setzt die DB vor allem auf alternative Kraftstoffe wie den Biokraftstoff HVO, hergestellt aus biologischen Rest- und Abfallstoffen. Der Biokraftstoff verursacht laut DB bilanziell 90 Prozent weniger CO₂-Emissionen als Diesel und für die Herstellung werden keine zusätzlichen Anbauflächen genutzt, die in Konkurrenz mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion stehen. Bei Neufahrzeugen setzt die DB auf neue Antriebsformen – wie etwa Wasserstoff und Batterietechnologie. Diese Maßnahmen ergänzen in ihrer Wirkung die klassische Elektrifizierung über Oberleitungen und elektrische Traktion.

Im Projekt H2goesRail entwickelt der Konzern gemeinsam mit Siemens eine mobile Wasserstofftankstelle sowie den Wasserstoffzug Mireo Plus H. Zudem betreibt der Konzern im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) seit Dezember 2022 die weltweit größte Wasserstoffflotte. Die Wartung und Instandhaltung der Züge übernimmt die DB in ihrem Werk in Frankfurt-Griesheim .

Im vergangenen Jahr konnte der erste Batteriezug von Alstom erfolgreich im Fahrgastbetrieb getestet und Erfahrungen im Betrieb und in der Instandhaltung gesammelt werden. Auch die Entwicklung einer neuen innovativen Energie-Infrastruktur ist ein wichtiger Beitrag für den Ausstieg aus dem Diesel. Beim Einsatz von Batteriezügen ist statt einer durchgängigen Elektrifizierung jedes Gleiskilometers mit der neuen Technologie nur noch die Elektrifizierung kurzer Streckenabschnitte oder einzelner Bahnhöfe notwendig. In Schleswig-Holstein kommt diese Zukunftstechnologie ab Ende 2023 erstmalig zum Einsatz und hat bundesweit Vorbildfunktion.

4.1.2023 | Quelle: DB | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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