Forschungsprojekt: Cradle-to-Cradle-Design für Photovoltaik-Modul
Ian Marius Peters vom Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN), einer Außenstelle des Forschungszentrums Jülich, erhält einen der renommierten Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrates ERC. Für das Projekt C2C-PV zur Entwicklung von einem Cradle-to-Cradle Photovoltaik-Modul stellt der ERC dem Wissenschaftler über einen Zeitraum von 5 Jahren rund 2 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Europaweit hatten sich über 2.200 Forschende in der aktuellen Ausschreibungsrunde des ERC beworben.
Aus erneuerbar auch nachhaltig machen: Das Projekt C2C-PV zielt darauf ab, die für ein Photovoltaik-Modul verwendeten Materialien einem nachhaltigen Kreislauf zuzuführen – eben Cradle-to-Cradle (C2C). Recycling ist in der Europäischen Union zwar verpflichtend, aber in der Photovoltaik eine der größten kommenden Herausforderungen. Denn die heutigen PV-Module sind auf eine möglichst lange Haltbarkeit ausgelegt. Die Hersteller erreichen diese durch einen integrierten Aufbau. Diese ist jedoch der Grund dafür, dass weltweit die meisten Module als Abfall auf der Müllhalde enden.
Die wertvollen Materialien aus den PV-Modulen am Ende ihres Lebens zurückzugewinnen ist aufwändig. Der Prozess heute besteht darin, das Solarmodul zu schreddern, den Polymeranteil zu verbrennen und die übriggebliebenen Stücke nach Glas, Silizium und Metall zu sortieren. Viele dieser Materialien eignen sich dann nur noch für minderwertige Anwendungen und nicht für die zirkuläre Verwendung.
Müll vermeiden mit Cradle-to-Cradle Photovoltaik-Modul
Für zirkuläres Recycling muss man daher einen neuen Designansatz entwickeln. Photovoltaik-Module müssen nicht für die Ewigkeit, sondern für einen ewigen Kreislauf gemacht werden. Dieses neue Modul-Design zu entwickeln, das ist mit der Förderung aus Brüssel nun möglich. Dabei hat das Projekt nicht nur die Designentwicklung zum Ziel, sondern möchte darüber hinaus demonstrieren, dass die Herstellung eines vollständig zirkulär recycelbaren PV-Moduls möglich ist. „Hat das Projekt Erfolg, dann kann es dazu beitragen, mehr als 50 Millionen Tonnen an elektronischem Müll zu vermeiden. Damit könnten erneuerbare Energien zu nachhaltigen Energien weiterentwickelt werden“, so Projektleiter Peters.
1.2.2023 | Quelle: Forschungszentrum Jülich | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH