N-Ergie untersucht Erdwärme-Potenzial für Nürnberg

Die N-Ergie Aktiengesellschaft hat einen Antrag zur Untersuchung vom Erdwärme-Potenzial im Stadtgebiet Nürnberg beim Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) eingereicht.Foto: RGtimeline / stock.adobe.com
Erste Bohrungen könnten im Jahr 2025 erfolgen.
Der Nürnberger Energieversorger plant die tiefe Geothermie für die Fernwärmeversorgung zu nutzen. Ziel ist es, weiter unabhängig von Erdgas zu werden.

Die N-Ergie Aktiengesellschaft hat einen Antrag zur Untersuchung vom Erdwärme-Potenzial im Stadtgebiet Nürnberg beim Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) eingereicht. Ziel ist es herauszufinden, ob und in welchem Umfang Erdwärme zur umweltfreundlichen Energiegewinnung genutzt werden kann. In erster Linie interessiert sich die N-Ergie für die Möglichkeiten, die natürliche Wärme in großer Tiefe für die Fernwärmeversorgung Nürnbergs zu nutzen.

„Unser Ziel ist die grüne Fernwärme. Nicht-fossile Quellen machen in Nürnberg bereits einen Anteil von rund einem Drittel aus. Um weiter unabhängig von Erdgas zu werden, werden wir sämtliche Möglichkeiten nutzen“, sagt Maik Render, Vorstand Markt und Technik der N-Ergie. „Wir hoffen, dass Erdwärme ein Baustein dafür werden kann. Zuerst wollen wir aber natürlich konkret wissen, was bei uns in Nürnberg möglich ist.“

Grundsätzlich wurde die Geologie in Nordbayern bislang als weniger günstig für die Nutzung von tiefer Geothermie angesehen. Sämtliche bayerische Anlagen, die Erdwärme in bis zu 5.000 Metern Tiefe energetisch nutzen, befinden sich im Süden des Freistaats. Jüngste Erkenntnisse und technologische Entwicklungen lassen jedoch auch für den fränkischen Raum ein gewisses Potenzial vermuten. „Wir sehen deshalb für uns die Chance, die klimafreundliche Ressource Erdwärme in und um Nürnberg erschließen zu können. Wenn die Untersuchungen die erhofften positiven Ergebnisse liefern, wollen wir so bald wie möglich mit der Planung entsprechender Anlagen beginnen“, sagt Magdalena Weigel, Vorstand Personal und IT der N-Ergie.

Analyse für Erdwärme-Potenzial auf fast 200 Quadratkilometern in Nürnberg und Umgebung

Das beim StMWi angefragte „Erlaubnisfeld zur Aufsuchung von Erdwärme“ ist 193 Quadratkilometer groß, umfasst im Wesentlichen das Stadtgebiet Nürnberg, streift aber auch angrenzende Landkreise. Die N-Ergie wird bei einem positiven Bescheid durch das StMWi mit zwei renommierten Fachbüros für die Erkundung und Nutzung von tiefer Geothermie kooperieren.

Aufeinander aufbauend sollen im Rahmen der Untersuchung folgende Fragen beantwortet werden:

  • Ist ein Projekt zur Gewinnung von Erdwärme in Nürnberg realisierbar?
  • Welches für den geologischen Untergrund optimal geeignete System kann eingesetzt werden?
  • Wo befinden sich die günstigsten Standorte?

Umfangreiche Voruntersuchungen notwendig

Bevor die N-Ergie Probebohrungen in Auftrag gibt, stehen zunächst umfangreiche Voruntersuchungen an. Dabei soll auch ein Flugzeug zum Einsatz kommen. Mithilfe spezieller Ausrüstung wird voraussichtlich Ende 2023 die Beschaffenheit des Untergrunds untersucht, was zusätzliche Schlüsse über das Erdwärme-Potenzial zulässt.

Die N-Ergie will bei den Untersuchungen größten Wert darauf legen, Risiken für die Bebauung im urbanen, hochverdichteten Raum zu vermeiden. Das heißt: Voraussetzung für eine erste Bohrung 2025 wären noch einmal weitere umfangreiche Analysen und Bewertungen. Aufgrund der Komplexität des Vorhabens wird die exakte Untersuchung des Erdwärme-Potenzials für Nürnberg mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Im Fall einer Genehmigung des Antrags rechnet die N-Ergie 2026 mit belastbaren Ergebnissen, auf deren Grundlage sie sich für oder gegen den Bau einer entsprechenden Anlage entscheiden wird.

4.2.2023 | Quelle: N-Ergie | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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