Hamburg Institut und Planenergi untersuchen Abwärme-Potenzial in Hamburg
Das dänische Ingenieurbüro PlanEnergi und das Beratungs- und Forschungsunternehmen Hamburg Institut wollen ab 2023 gemeinsam das Abwärme-Potenzial in Hamburg untersuchen. Die Behörde für Umwelt, Energie, Klima und Agrarwirtschaft (BUKEA) der Stadt Hamburg hat die beiden Unternehmen damit beauftragt, die Potenziale räumlich zu erfassen und in das Wärmekataster der Stadt zu integrieren.
Dabei handelt es sich um das erste Projekt, das die beiden Unternehmen im Rahmen einer neu geschlossenen Kooperation gemeinsam bearbeiten. Hamburg Institut und PlanEnergi haben schriftlich vereinbart, sowohl strategisch als auch operativ enger zusammenarbeiten. Um eine Fusion oder Übernahme handelt es sich dabei nicht: In der Pressemitteilung betonen die Partnerunternehmen ausdrücklich dass sie beide weiterhin eigenständig und eigenverantwortlich handeln werden.
Mehr Schlagkraft für große Fernwärme-Projekte
Sowohl in Deutschland, Dänemark als auch in anderen Ländern wollen die Unternehmen gemeinsam an Ausschreibungen teilnehmen, Projekte entwickeln und durchführen. „Diese Kooperation ermöglicht noch mehr Schlagkraft, um auch große Projekte mit umfassendem Know-how und aus einer Hand umsetzen zu können, und soll als ,Booster‘ für innovative Lösungen wirken“, sagt Matthias Sandrock, Mitbegründer und Geschäftsführer vom Hamburg Institut. Der Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch über Ländergrenzen hinweg sei dabei besonders spannend: „Dänemark ist Vorreiter beim Ausbau der Fernwärme-Infrastruktur, da können wir uns in Deutschland in vielen Punkten inspirieren lassen.“
Spezialwissen zu Fernwärme-Themen und Wärmespeichern
Auch Per Alex Sørensen, Teammanager und Mitbegründer von PlanEnergi, freut sich auf den intensiveren Austausch: „Insbesondere rund um das Thema Fernwärme bringen beide Unternehmen jeweils hoch spezialisiertes Know-how ein – etwa im Bereich Wärmeplanung, Wärmenetze, Großwärmepumpen und Speicher. Davon können wir untereinander profitieren, vor allem ist dies aber für unsere Kunden ein Gewinn.“
Fragestellungen, bei denen die gemeinsame Expertise gefragt ist, gibt es derzeit mehr denn je, ist Hamburg Institut-Geschäftsführer Robert Werner überzeugt: „Unter anderem aufgrund von Klimazielen und gesetzlichen Vorgaben steigt aktuell zum Beispiel der Bedarf an kommunaler Wärmeplanung und Transformationsplänen spürbar an. Hier können wir im Zusammenschluss noch wirkungsvoller Unterstützung bieten.“
„Perspektivisch soll die Zusammenarbeit auch über unsere traditionellen inhaltlichen Schnittmengen im Bereich der Fernwärme hinausgehen. Denkbar wäre etwa der weitere Ausbau von Kompetenzen in der Forschung sowie bei der Beratung von Kommunen auf dem Weg zur Klimaneutralität“, sagt Dorte Skaarup Østergaard, Leiterin des PlanEnergi-Standorts Kopenhagen. „Wir passen von unseren Fähigkeiten, Denk- und Herangehensweisen so gut zusammen, da lässt sich noch viel gemeinsam bewegen.“
Beide Unternehmen sind seit vielen Jahren in nachhaltigen Fernwärme-Projekten aktiv. Planenergi ist seit den 1980er Jahren in Dänemark an der Planung immer größerer Solarthermie-Anlagen beteiligt. Das Unternehmen beriet unter anderem Marstal District Heating 1995 beim Bau der ersten Solarthermie-Großanlage und später beim Bau des Erdwärme-Speichers. Auch an den Projekten in Braedstrup und Dronninglund war Planenergi beteiligt. Das Hamburg Institut berät vor allem politische Akteure zu komplexen Fragen rund um Klimaschutz und Wärmewende. Christian Maaß, der ehemals dritte Geschäftsführer des Hamburg Instituts, leitet mittlerweile im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Abteilung II für Wärme, Wasserstoff und Effizienz.
6.2.2023 | Quelle: Hamburg Institut | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH