Heizungsmarkt 2022: Weniger Gaskessel, mehr Wärmepumpen
Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat seine Jahresbilanz für den Heizungsmarkt 2022 vorgelegt. Er meldet ein Plus von 5 Prozent im Gesamtmarkt gegenüber dem Vorjahreszeitraum und 980.000 abgesetzten Wärmeerzeugern. Trotz nach wie vor beeinträchtigter Lieferketten und einer hohen Auslastung des SHK-Fachhandwerks konnte die Heizungsindustrie das Vorjahresergebnis das dritte Jahr in Folge steigern. „Fast eine Million in Verkehr gebrachte Wärmeerzeuger sind für den veralteten Anlagenbestand ein wichtiger Schritt in Sachen Klimaschutz“, sagt BDH-Präsident Jan Brockmann. Positiv sei zugleich, dass Wärmepumpen und Pelletheizungen den Anteil an erneuerbaren Energien im Wärmesektor unmittelbar steigern würden, so Brockmann weiter.
Wärmeerzeuger auf Basis fossiler Brennstoffe dominieren Heizungsmarkt 2022
Den größten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichneten mit einem Plus von 53 Prozent und 236.000 abgesetzten Geräten die Wärmepumpen. Heizsysteme auf Basis von Biomasse, hier insbesondere Pelletheizungen, entwickelten sich mit einem Plus von 17 Prozent und 89.000 abgesetzten Geräten ebenfalls überproportional stark. Dies führt der BDH insbesondere auf die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zurück. Bei Ölkesseln lag das Plus bei 25 Prozent. Demgegenüber entwickelten sich gasbasierte Systeme mit einem Minus von acht Prozent und 598.000 verkauften Geräten im vergangenen Jahr rückläufig. Hier machte sich vor allem im ersten Halbjahr eine Unsicherheit bezüglich der Versorgungssicherheit und der Preisentwicklung bemerkbar.
Gesteigerte Modernisierungsrate bringt Klimaschutz voran
Im Rahmen der Jahresbilanz für den Heizungsmarkt 2022 berechnete das Institut für Technische Gebäudeausrüstung (ITG) im Auftrag des BDH, wieviel CO2 die Modernisierung der veralteten Heizungen im vergangenen Jahr im Gebäudebestand eingespart haben. Unter der Annahme, dass von den 980.000 verkauften Geräten rund 870.000 Anlagen in die Bestandssanierung gingen, kommt das ITG zu dem Ergebnis, dass in Summe und über sämtliche eingebauten Heizungstechnologien hinweg abhängig von der Art der Bilanzierung zwischen 1,9 und 2,3 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden konnten. Die höchste Einsparung ergibt sich bei der Anwendung der Bilanzierung nach Klimaschutzgesetz, während die geringere Einsparung sich aus der Bilanzierung nach GEG ergibt. Dies ist abhängig von der Bewertung der CO2-Emissionen der Energieträger für den Gebäudesektor.
Die Berechnungen zeigen weiter, dass neben dem Austausch veralteter Heizungen vor allem die eingesetzten Energieträger wesentlich für die Einsparungen sind. So leisten holzbasierte Systeme im Verhältnis zu den Stückzahlen einen überproportionalen Beitrag zu den CO2-Einsparungen. „Mit Blick auf die Klimaziele 2030 und das CO2-Minderungsziel von 44 Prozent gegenüber 2020 brauchen wir den gesamten heiztechnischen Lösungsraum“, sagt BDH-Präsident Brockmann.
Die positive deutsche Marktentwicklung spiegelt sich auch in der internationalen Multimomentaufnahme des Verbandes wider. So konnte die Unternehmen des Verbandes den weltweiten Umsatz von zuletzt 19,1 Milliarden Euro auf 21,9 Milliarden Euro steigern. Ebenso stieg die Anzahl der in den BDH-Mitgliedsunternehmen weltweit Beschäftigten von rund 81.000 auf 87.000. Auch die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erreichten im vergangenen Jahr mit 854 Millionen Euro laut BDH einen Rekordwert.
13.2.2023 | Quelle: BDH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH