BIPV: Bundesverband Flachglas betont Vorteile

Eine Gewerbeimmobilien mit einer Fassade von durchlässigen Photovoltaikmodulen.Foto: AGC Glass Europe
Gut für Klimabilanz und Energieausbeute: Eine vorgehängte BIPV-Lösung an der Fassade einer Gewerbeimmobilie.
Die Integration der Photovoltaik in die Fassade kann in Deutschland nicht nur helfen, mehr Solarstrom insbesondere in Morgen- und Abendstunden zu erzeugen. Es spart auch Aufwendungen für Klimaanlagen.

Die gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV) bietet laut dem Bundesverband Flachglas eine Vielzahl von Vorteilen. Die BIPV erfülle dabei alle Anforderungen an klassische Bauteile, welche sie ersetzt oder ergänzt.

In Brüstungen können lichtundurchlässige Photovoltaik-Glasmodule mit verdeckten Solarzellen zum Einsatz kommen. Transparente Module mit sichtbaren PV-Zellen sind z.B. für Fenster, Oberlichter, Sonnendächer oder Carports geeignet. Dabei sind Modulgröße und Anordnung der Solarzellen veränderbar. Solaraktive Fassadenverglasungen können so angeordnet werden, dass sie optimal mit dem Sichtkomfort harmonieren.

BIPV senkt Raumtemperatur

Zudem verbesserten Solarzellen an der Fassade die Temperierung im Innern. Denn in bestimmten Gebäudeteilen, zum Beispiel in Lichthöfen, kann zu viel Sonneneinstrahlung zu übermäßig viel Wärmeerzeugung führen. In solchen Gebäudeteilen dränge sich BIPV-Solarglas förmlich auf, um die Energiedurchlässigkeit der Scheiben zu reduzieren. „Anbieter aus der Glas- und aus der PV-Branche haben Lösungen für Verglasungen mit eingebetteter Photovoltaik entwickelt, die der Energiebilanz des Hauses ebenso wie der Stromrechnung guttun“, sagt BF-Geschäftsführer Jochen Grönegräs.
 
Im Mittelpunkt stehen Effizienz und Ästhetik, sei es für PV an der Fassade, an Brüstungs- und Verkleidungskomponenten oder auch auf Carports. „Je nach gewählter Lösung ist die Amortisationsdauer mit klassischer PV vergleichbar. Das heißt: Solarzellen am Gebäude rechnen sich ebenso wie die Module auf dem Dach. Eigenheimbesitzer ebenso wie Inhaber von Gewerbeimmobilien sollten solch eine Investition angesichts der Entwicklung von Strompreisen und Anforderungen an den Klimaschutz daher unbedingt erwägen“, appelliert Grönegräs.

Mehr PV-Strom in Morgen- und Abendstunden

Neben den individuellen Pluspunkten für Besitzer und Nutzer im Gebäude bringt die gebäudeintegrierte Photovoltaik wichtige Vorteile für das Stromsystem. Seit Beginn des Jahrtausends wurden Solaranlagen in Deutschland zur Optimierung der gesetzlich festgelegten Einspeisevergütung fast immer in Südausrichtung montiert. Das beschert uns nun regelmäßig eine geballte Ladung Solarstrom am Mittag und frühen Nachmittag, während zu Spitzenzeiten des Stromverbrauchs am frühen Abend der Solarstrom fehlt.

Das Problem lindert die BIPV. Denn in den Morgen- und Abendstunden kann die BIPV im Vergleich zu einem südorientierten, geneigten PV-Dach für eine bessere Stromausbeute sorgen. Zudem lassse sich im Winter ein höherer Ertrag an der Südfassade erzielen. Angesichts des starken Wachstums am Wärmepumpenmarkt und einem damit einhergehenden steigenden Bedarf an Strom für die Wärmeerzeugung am Nachmittag und frühen Abend hat die BIPV beste Chancen, eine stärkere Rolle für Deutschlands Unabhängigkeit von Energieimporten zu spielen.

„Es handelt sich um ein wichtiges, bislang leider nur ansatzweise genutztes Potenzial“, erklärt BF-Geschäftsführer Grönegräs und ergänzt: „Das Wissen für eine sichere Nutzung der BIPV ist vorhanden, aufbereitet und in der Praxis seit langem erfolgreich angewandt. Keine Kompromisse sind auch bei der Ästhetik nötig: Denn die gebäudeintegrierte PV lockert die Fassade auf und ist ein echter Hingucker nicht nur für die Außenwand, sondern auch für Brüstungen oder Balkone.“

21.2.2023 | Quelle: Bundesverband Flachglas | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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