Studie: Batterien kommen ohne Tiefsee-Metalle aus

Wellen mit Gischt auf dem Ozean.Foto: Fotomowo / stock.adobe.com
Grüne Technologien brauchen keine Rohstoffe aus den Ozeanen.
Speicher und andere grüne Technologien benötigen keine Metalle aus der Tiefsee. Das zeigt eine Studie von Greenpeace, die zugleich vor Zerstörungen durch Tiefseebergbau warnt.

Weder für Batterien noch andere potentiell grüne Technologien sind Tiefsee-Metalle notwendig. Das zeigt eine neue Studie, die Greenpeace anlässlich der UN-Konferenz in New York zum internationalen Meeresschutzabkommen (BBNJ) veröffentlicht hat. Die Studie zeige laut Greenpeace unter anderem, dass Manganknollen in der Tiefsee keine zentralen Batterie-Rohstoffe wie Lithium und Graphit liefern können. Zwar seien relevante Mengen für Mangan, Kobalt und Nickel möglich. Dies allerdings erst nach 2030.  Der Trend für Batterien entwickele sich jedoch weg von Kobalt und Nickel. Für die Batterieherstellung ist im Bezug auf Mangan zudem keine Knappheit zu erwarten. 

„Die Tiefseebergbau-Lobby missbraucht die Energiewende, um ihre klima- und umweltschädlichen Pläne zu rechtfertigen,” sagt Greenpeace-Meeresexperte Till Seidensticker. “Das ist eine Täuschung, der Bedarf für Elektroautos und eine grüne Verkehrs- und Energiewende lässt sich auch ohne Ausbeutung der Tiefsee decken.” Allerdings ist auch die Beschaffung an Land nicht konfliktfrei.

Tiefseebergbau zerstört unberührtes Ökosystem

Die Tiefsee ist nach wie vor wenig erforscht, viele Wissenschafler:innen warnen vor den Folgen ihrer Ausbeutung. Um die Metalle zu gewinnen, saugen Tiefsee-Planierraupen die obersten 10 Zentimeter des Meeresbodens auf, um Manganknollen zu sammeln, aus denen die Rohstoffe an Land gelöst werden. Damit zerstören die Maschinen die oberste Schicht, in oder auf der nahezu alle Bodenlebewesen leben, unter anderem die Krake “Casper”, die ihre Eier ausschließlich auf Manganknollen ausbrütet. 

Wissenschaftler:innen vermuten zudem, dass es Hunderte bis Tausende Jahre dauert, bis sich das Ökosystem von den Eingriffen erholt. Auch Wale werden durch Lärm und Abnahme von Beutetieren gefährdet. “Der Bedarf an Rohstoffen, etwa für Batterien, ist anders zu decken, um nachhaltig zu sein: Durch echtes Recycling und weniger Konsum”, sagt Seidensticker. Greenpeace will das mit der Studie zeigen.

21.2.2023 | Quelle: Greenpeace | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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