Enertrag will grünen Wasserstoff für Industrie-Gebiet liefern

Freigestellte Innenansicht von zwei Wasserstoff-Kompressoren, mit denen grüner Wasserstoff verdichtet werden soll.Grafik: Neumann Esser
Kompressoren sind nötig, um den Wasserstoff ins Netz oder in den Speicherbehälter zu pressen.
Ab 2024 sollen Industrieunternehmen im Industriegebiet Osterweddingen bei Magdeburg lokal hergestellten grünen Wasserstoff nutzen können.

Enertrag will den Wasserstoff lokal aus Erneuerbaren Energien herstellen. Dafür setzt das Unternehmen in der ersten Ausbaustufe auf einen PEM-Elektrolyseur mit einer Leistung von 10 MW. Dieser soll zwei Tonnen Wasserstoff täglich erzeugen. Es sei möglich, das perspektivisch auch mehr grüner Wasserstoff für das Industrie-Gebiet erzeugt werde, erklärt Enertrag.

Der Elektrolyseur soll „systemdienlich“ betrieben werden und so Schwankungen in der Verfügbarkeit von Wind- und Solarstrom ausgleichen. Auf welchen Indikator für die Systemdienlichkeit Enertrag setzt, steht nicht in der Pressemitteilung. Häufig sind dieser Indikator die Börsenstrompreise, die mit der Verfügbarkeit von Wind- und Solarstrom korrelieren. Mittelfristig will Enertrag auch in eine Wasserstoff-Pipeline des Unternehmens Ontras einspeisen. Ebenfalls nicht erwähnt ist, auf welche Weise die grüne Stromerzeugung definiert ist.

Für die Verdichtung, Speicherung und Abfüllung des grünen Wasserstoffs hat Enertrag nun einen Vertrag mit den Firmen Streicher Anlagenbau und Neuman & Esser zur Realisierung abgeschlossen. Streicher Anlagenbau verantwortet dabei die technische und kaufmännische Projektleitung, die Planung der Gesamtanlage und die Koordinierung der beteiligten Gewerke. In der Umsetzung ist Streicher für die Verrohrung, Speicherung und Systemkomplettierung zuständig.

Die Kompressoren stammen von Neuman & Esser. Der Hersteller soll Streicher auch bei der Integration in die Gesamtanlage unterstützen. Es sollen insgesamt acht Membrankompressoren zum Einsatz kommen.

Vier davon sollen 90 kg Wasserstoff pro Stunde auf 121 Bar für die Einspeisung ins Erdgasnetz verdichten. Vier weitere Kompressoren komprimieren 45 kg Wasserstoff pro Stunde in zwei Stufen auf 501 bar, um damit Trailer zu befüllen „In der ersten Projektphase werden jeweils zwei Verdichter für die Einspeisung und Befüllung installiert“, erklärt Guido Harsch, zuständiger Area Sales Manager bei Neuman & Esser.

In der Industrie gibt es mehrere Anwendungen, für die grüner Wasserstoff nach aktuellem Stand die einzige Technologie ist, die eine CO2-neutrale Produktion ermöglicht. Dazu gehört zum Beispiel die Stahlindustrie. In Hamburg soll dafür eine Demoanlagen entstehen.

27.2.2023 | Quelle: Enertrag | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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