Markt für Solarstrom-Speicher um 52 Prozent gewachsen
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) geht davon aus, dass es in Deutschland derzeit rund 630.000 Solarstrom-Speicher in privaten Haushalten und weitere 10.000 in Unternehmen gibt. Die in diesen Batterien speicherbare Strommenge würde theoretisch reichen, um den täglichen Bedarf aller Haushalte in München zu decken. Grundlage für die Kalkulationen zu Speicherzahlen und Kapazität sind Zahlen der Bundesnetzagentur.
Im Jahr 2022 seien 214.000 Heimspeicher und 3.900 Gewerbespeicher neu dazugekommen. Im Vorjahr habe der Zubau bei 141.000 privaten und rund 2.750 gewerblichen Solar-Batterien gelegen. Der Markt sei somit um 52 Prozent gewachsen. Über fünf Jahre betrachtet habe sich die Zahl der Solarstrom-Speicher in Deutschland verfünffacht.
Der BSW spricht von einem exponetiellen Wachstum und geht davon aus, dass der Boom anhält. Dafür sprächen steigenden Stromkosten sowohl in den Privathaushalten als auch in Industrie und Gewerbe.
Interesse an Solarstrom-Speichern ist hoch
Laut einer repräsentativen YouGov Befragung im Auftrag des BSW kann sich etwa die Hälfte der privaten Immobilienbesitzer vorstellen, selbst erzeugten Solarstrom bedarfsgerecht zu speichern. 28 Prozent der Unternehmer:innen planen, in den nächsten drei Jahren in einen Solarstrom-Speicher zu installieren.
„Die Errichtung eines Speichers wird zunehmend zum Standard bei der Errichtung neuer Solarstromanlagen“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Das nütze nicht nur den Anlagenbetreibern, sondern zahle auch auf die Flexibilität und Versorgungssicherheit des gesamten Stromsystems ein. Für eine erfolgreiche und effiziente Energiewende seien Heim-, Gewerbe- und Industriespeicher unverzichtbare Bausteine.
Auch die neu installierte Solarstrom-Leistung habe sich in Privathaushalten in den letzten vier Jahren fast verfünffacht. Als einen Grund sieht der BSW die Energiekrise. Mehr als zwei Drittel der neu installierten Solarstrom-Anlagen auf Privatimmobilien werden heute laut BSW zusammen mit einem Heimspeicher errichtet.
Erfreut zeigt sich Körnig auch über die positive Entwicklung der Speichernachfrage im Gewerbe. Nach den Erhebungen seines Verbandes gaben 53 Prozent der befragten Unternehmer:innen an, dies zur Einsparung von Stromkosten zu tun, 29 Prozent zur Stromspeicherung für die E-Mobilität und 20 Prozent aus Gründen der Spitzenglättung mit der Zielsetzung, die Ausgaben für Netzentgelte zur reduzieren.
Zum Ausgleich der Erzeugungsschwankungen wetterabhängiger Erneuerbarer Energien und zur Stromnetz-Stabilisierung sollte die in Deutschland installierte Speicherkapazität von derzeit geschätzten 6,7 Gigawattstunden bis zum Jahr 2030 auf 55 Gigawattstunden verachtfacht werden, so die Empfehlung des Solar- und Speicherverbandes BSW.
Bisher ist das Energiemanagement der dezentralen Speicher allerdings in aller Regel auf die Maximierung der Eigenversorgung ausgelegt. Die Interaktion mit dem Strommarkt kommt erst langsam ins Rollen. Für die Vermarktung von Flexibilitäten zur Netzstützung gibt es bisher keine Regelungen.
02.03.2023 | Quelle: BSW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH