EU legt Gesetz für kritische Rohstoffe vor

Hügel von weißem Lithiumerz in lateinamerikanischer Steinwüste.Foto: hecke71 / stock.adobe.com
Die Lithiumförderung ist ein großer Eingriff in die natürliche Umwelt.
Kritische Rohstoffe wie Lithium sind für die Energiewende wichtig. Die EU will deshalb einen Teil künftig in Europa fördern. Umweltverbände fordern mehr Fokus auf Effizienz und Recycling.

Die EU hat einen Gesetzesvorschlag für kritische Rohstoffe gemacht. Es geht dabei darum, dass sich Europa unabhängiger von Importen machen will. Wie die EU-Kommission mitteilte, seien Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Neodym entscheidend für die Entwicklung grüner Technologien wie etwa Windturbinen. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die EU-Mitglieder bis 2030 10 Prozent dieser entscheidenden Metalle fördern sollen. Weitere 15 Prozent sollen durch Recycling hinzukommen.

Die EU-Kommission listet in ihrem Bericht über kritische Rohstoffe dreißig Schlüsselelemente auf, die wichtig sind für den Klima-Übergang von A wie Antimon bis S wie Strontium. So ist Lithium entscheidend für die Batterien zur Elektromobilität. Sein Bedarf an Lithium in der EU werde deutlich steigen. Bislang stammen allerdings rund 45 Prozent des Metalls aus China, 32 Prozent aus Chile und 20 Prozent aus Argentinien. Der Abbau ist zudem mit negativen Umweltauswirkungen verbunden.

Nur 1 Prozent des Lithiums stamme derzeit aus der EU. Die Kommission setze deshalb verstärkt auf strategische Autonomie und Veredlung wichtiger Metalle wie Lithium in Europa. Für den Lithiumabbau kommt auch Deutschland infrage. Die EU will aber auch eine Rohstoffpartnerschaft mit den USA eingehen.

Die Deutsche Umwelthilfe fordert derweil deutliche Nachbesserungen an dem Gesetz. Für eine nachhaltige und wirksame Rohstoffstrategie sei es zwingend erforderlich, das Gesetz stärker als bislang vorgesehen auf den effizienten Einsatz von Ressourcen auszurichten sowie die Aspekte Haltbarkeit, Reparierbarkeit und Wiederverwendung in den Fokus zu nehmen. Zudem seien die genaue Ermittlung und ein intelligentes Management des Bedarfs notwendig, um die Mengen benötigter kritischer Rohstoffe besser planen zu können. Leitplanken einer nachhaltigen Rohstoffversorgung müssten höchste Umwelt- und Menschenrechtsstandards sein.

17.3.2023 | Quelle: EU-Kommission / DUH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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