BVES Branchenzahlen 2023: Energiespeicher-Umsatz legt zu
Der Verband beziffert den Umsatz der Energiespeicher-Branche in Deutschland für 2022 mit 12,1 Milliarden Euro. Das seien 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Präsentation des BVES zeigt allerdings lediglich den Umsatz. Ob die Zahl, Kapazität und Leistung der Speichersysteme im selben Maße wuchs, geht daraus nicht hervor.
Der BVES führt das starke Wachstum auf hohe Energiepreise, Klimaschutz-Pflichten sowie ein gesteigertes Bedürfnis nach Versorgungssicherheit und Flexibilität zurück. Zudem bringe die E-Mobilität weitere Anwendungsmöglichkeiten für die Speicherbranche in allen drei Marktsegmenten Haushalt, Industrie und Systeminfrastruktur.
Elektrische Heimspeicher wachsen am stärksten
Die Speicher in privaten Haushalten zeigte sich erneut als das das Segment mit dem stärksten Wachstum, so der BVES. Der Verband rechnet damit, noch in diesem Jahr die Marke von 1 Million elektrischen Heimspeichern zu knacken.
Der Umsatz mit elektrischen Heimspeichern sei im Berichtszeitraum um mehr als 50 Prozent gestiegen, getrieben von hohen Kosten für Netzstrom und dem starken PV-Ausbau. Zu diesem Schluss war auch der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) vor wenigen Wochen gekommen, wie Solarserver berichtete. Auch die Elektromobilität spiele dabei eine Rolle. Der Verband führt das auf die hohen Ausbauziele für Wärmepumpen zurück. Dabei würden die Strompreise und der Fachkräftemangel aber dämpfend wirken.
Speicher für Industrie und Gewerbe bleiben hinter Erwartungen zurück
Auch in Industrie und Gewerbe stieg der Umsatz mit den Energiespeichern. Er blieb allerdings unter der im Vorjahr erstellten Prognose. Bremsende Faktoren seien „nicht erfüllte Erwartungen für die Gesetzgebung und Regulierung“, lange Genehmigungsprozesse und der Fachkräftemangel. Gewachsen sei die Stromspeichernachfrage im „Sektor Mobilität“. Ziel dabei sei es, mehr E-Autos gleichzeitig laden zu können.
Auch die Nachfrage nach Wärmespeichern für Hochtemperatur- und Prozesswärme sei gewachsen.
Kleiner Boom für Großbatterien und Pumpspeicher
Der Ausbau von den Großbatterien erlebe einen kleinen Boom und gleiche damit die Delle der vorigen Jahre mehr als aus, so der BVES. Gründe seien stabile Regelenergiepreise und die Flexibilisierung der Märkte. So könne ein einziger Speicher an verschiedenen Märkten teilnehmen und Erlöse erzielen. Pumpspeicher zeigen in der Statistik vor allem von 2020 auf 2021 einen deutlichen Umsatzzuwachs. In den vorläufigen Zahlen für 2022 und der Schätzung für 2023 sind die Pumpspeicher-Umsätze wieder leicht rückläufig, BVES rechnet allerdings mit einem weiterhin hohen Zubau.
Positive Aussichten für 2023 und Zweifel an der Stabilität im Energiespeicher-Markt
Für das laufende Jahr 2023 rechnen laut BVES-Umfrage zwei Drittel der Energiespeicher-Unternehmen mit einem steigenden Umsatz gegenüber dem Vorjahr. Der Bereich der Heimspeicher würde dabei am stärksten wachsen. Die Heimspeicher sind zugleich das Segment, das bisher noch gar nicht auf Anforderungen des Stromnetzes reagiert.
Gehemmt werde der Speicherausbau vor allem durch den Fachkräftemangel. Auch unpassende regulatorische Rahmenbedingungen seien aus der Sicht der Branche weiterhin ein großes Hindernis. Drei Viertel der Befragten würden in diesem Bereich aber positive Veränderungen in den kommenden Monaten erwarten.
Ein weiteres Hemmnis sei die Weltpolitik, die für instabile Märkte und damit Vorsicht bei Investitionen sorge.
Es ist höchste Zeit für die Bundesregierung, die wachsende Rolle der Energiespeicherung für unser zukünftiges Energiesystem anzuerkennen und den breiten Einsatz von Speichertechnologien endlich zu ermöglichen und zu fördern“ Verbandschef Urban Windelen:„
28.3.2023 | Quelle: BVES | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH