Verteilnetz-Betreiber Mitnetz nimmt immer mehr Solarstrom auf

Eine Animation zeigt Windenergie, Photovoltaik und Stromnetze - Symbolbild für Netzausbau, NetzeingriffeFoto: Eisenhans / stock.adobe.com
Der Verteilnetzbetreiber Mitnetz Strom meldete für 2022 eine Rekordeinspeisung aus erneuerbaren Energien, vor allem aus Solaranergie.

Die Erneuerbaren-Energien-Anlagen hätten 2022 im Netzgebiet von Mitnetz Strom erneut stark zugenommen, berichtet der Verteilnetz-Betreiber – allen voran die Solarstrom-Erzeugung. Mit 10.803 MW installierter Leistung wurde ein neuer Rekordwert erreicht. Das sind 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Zahl der Anlagen, die Strom aus Wind, Solarstrahlung, Biomasse, Wasserkraft und Deponiegas erzeugen stieg um gut 18 Prozent auf 75.429. Solarstrom machte mit einem Anlagen-Zuwachs um fast 20 Prozent auf 71.880 (2021: 60.085) den Löwenanteil der neuen Ökostromerzeuger im Verteilnetz aus. Im Gegensatz zu Niedersachsen waren im Mitnetz-Gebiet dabei Freiflächen-Anlagen der wesentliche Treiber, berichtet Mitnetz Strom.

Im Netzgebiet von Mitnetz Strom leben rund 2,2 Millionen Menschen. Es umfasst eine Fläche von über 30.000 Quadratkilometern in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, sowie im Süden und Westen von Sachsen. Mit 73.000 Kilometern Leitungslänge ist Mitnetz Strom der größte Verteilnetzbetreiber Deutschlands.

Solarstrom überholt Windenergie

Das Verteilnetz-Unternehmen rechnet damit, dass bereits Ende 2025 mehr Solarstrom als Windstrom in sein Netz eingespeist wird. Insgesamt habe es bei der installierten Leistung aller Erneuerbarer-Energien-Anlagen im Netzgebiet innerhalb von zehn Jahren nahezu eine Verdopplung gegeben, bei der Zahl der Anlagen sei dies sogar innerhalb von nur fünf Jahren passiert.

Bezogen auf den Stromverbrauch lag die Einspeisung aus erneuerbaren Energien 2022 bei 117 Prozent. Bis 2030 rechnet der Netzbetreiber mit mindestens 900 weiteren Windenergieanlagen und 133.000 Photovoltaik-Anlagen. „Nie war die Herausforderung so groß wie jetzt“, sagt Dirk Sattur, Technischer Geschäftsführer von Mitnetz Strom.

Ladepunkte für E-Mobilität, Stromspeicher und Wärmepumpen legen drastisch zu

Gleichzeitig berichtet Mitnetz Strom seit 2019 von einem signifikanten Zuwachs an Wärmepumpen + 14 %), Batteriespeichern (+280 %) und Ladepunkten (+580 %), und zwar sowohl auf Privatgrundstücken als auch im öffentlichen Raum. Die Zahl der angemeldeten Mini-PV-Anlagen habe sich binnen eines Jahres mehr als verdoppelt.

Das bringt viel Arbeit mit sich „Die Anzahl der jährlichen Kundenanfragen und Aufträge wird sich bis 2030 gegenüber dem heutigen Stand mindestens vervierfachen. Nach derzeit 55.000 Anfragen jährlich rechnen wir dann mit rund 220.000“, sagt Janssen. Dafür wolle sich das Unternehmen sowohl mit mehr Personal als auch mit verstärkter Digitalisierung wappnen. Bisher erfolgt die Anmeldung selbst für kleine Anlagen noch über Word- und PDF-Formulare, die auf der Webseite zum Download bereitstehen.

Um das Verteilnetz für die Aufnahme der wachsenden Ökostrommengen fit zu machen, hat Mitnetz Strom 2022 eine Reihe von Ausbaumaßnahmen umgesetzt. In der Pressemitteilung nennt das Unternehmen die Installation neuer 110-kV-Transformatoren in den Umspannwerken Frose und Oberröblingen, die Errichtung einer neuen 110-kV-Leitung von Großräschen nach Altdöbern, die Fortführung der Ersatzneubauten der 110-kV-Leitungen zwischen Großräschen und Schwarzheide, Großräschen und Finsterwalde sowie zwischen Marke und Piesteritz/Nord. Darüber hinaus seien weitere kundeneigene Einspeise-Umspannwerke an das 110-kV-Netz angeschlossen worden.

In diesem Jahr will Mitnetz Strom allein in digitale Trafostationen 50 Millionen Euro investieren.

29.3.2023 | Quelle: Mitnetz Strom | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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