Sonne und Wind statt Braunkohle in Garzweiler

Hinter den Schluchten ehemaliger Braunkohleschächte erhebt sich eine Reihe Windkraftanlagen.Foto: Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler
Im rheinischen Revier steht der Strukturwandel noch ganz am Anfang.
In Jüchen im rheinischen Revier sollen Wind und Photovoltaik künftig auf rekultivierten Flächen zum Einsatz kommen. Neben der Agriphotovoltaik sollen auch solare Lärmschutzwände an Autobahnen gebaut werden.

Der Zweckverband Landfolge Garzweiler hat für die Umwandlung des rheinischen Reviers am Standort Jüchen in eine erneuerbare Energienlandschaft aus Sonne und Wind finanzielle Unterstützung von Bund und Land in Hohe von rund zwei Millionen Euro erhalten. Es geht um das Projekt „Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen“, das der Verband mit der TH Köln und dem Wuppertal Institut verfolgt. Es ist damit eines von verschiedenen Vorhaben, um den Strukturwandel im Braunkohlerevier Nordrhein-Westfalens voranzubringen.

Kernidee des Innovationsparkes ist, die neu entstehende Landschaft im Tagebau Garzweiler für erneuerbare Energien im Einklang mit anderen Nutzungen zu entwickeln. In einem integrierten System soll Energie unmittelbar vor Ort erzeugt, gespeichert und verwendet werden – und das im großen Stil. Dabei sollen innovative technologische Konzepte zum Einsatz kommen. Dies wird auf Flächen in der Tagebaufolgelandschaft Garzweiler südlich der Bundesautobahn (BAB) 46 sowie östlich und westlich der BAB 44n geschehen. Diese Flächen sind entweder bereits rekultiviert oder befinden sich in diesem Prozeß.

Agriphotovoltaik und Solarautobahn

Das Vorhaben setzt sich ferner auf fünf Teilprojekten zusammen. So ziele die geplante „Energielandschaft“ südlich von Jüchen darauf ab, Energieerzeugung durch Windenergie und Sonnenenergie in Hybridkraftwerken mit der Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen und dem Naturschutz zu koppeln. Die Beteiligung der örtlichen Landwirtschaft ist dabei von besonderer Bedeutung, um Agriphotovoltaik umzusetzen.

Ein weiteres Teilprojekt sei die sogenannte Solarautobahn. Dabei sollen solare Lärm- und Windschützwände entlang der BAB 46 bei Jüchen und der BAB 44n für die Produktion von Solarstrom zum Einsatz kommen.

„Zukunftsweisend ist das Projekt nicht nur aus technischer Sicht, sondern vor allem in Bezug auf die partizipative Gestaltung des Konzepts.“ Das sagte Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts. Denn „relevante Akteursgruppen vor Ort“ sollen die geplanten Teilprojekte mit umsetzen. Ein weiterer Eckpunkt sei die proaktive Einbindung von Partnerinnen und Partnern sowie Institutionen aus dem gesamten Rheinischen Revier. Sie soll zu einer hervorragenden Vernetzung und damit auch Sichtbarkeit des Projektes beitragen und den Strukturwandel konkret erfahrbar machen.

13.4.2023 | Quelle: Zweckverband Landfolge Garzweiler | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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