50Hertz und Stadtwerke Erfurt kooperieren bei Power-to-Heat für Fernwärme
Die Power-to-Heat-Anlage für die Erfurter Fernwärme soll eine Leistung von 20 MW haben und bis Ende 2023 am Standort des Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks (GuD) Erfurt-Ost entstehen. Der Elektrodenkessel soll 50Hertz helfen, Netzengpässe zu vermeiden. In der Region wird sehr viel Windstrom produziert. Reicht die Netzkapazität nicht, diesen abzutransportieren, wird die Produktion gedrosselt. Nach dem Prinzip „Nutzen statt abregeln“ soll dieser Strom nun in den Power-to-Heat Kessel im Erfurter Fernwärmenetz fließen.
Power-to-Heat-Regelung im Energiewirtschaftsgesetz läuft aus
Die Kosten von rund acht Millionen Euro trägt 50Hertz, da das Unternehmen damit einen Netzengpass „beseitigt“. Ähnliche Power-to-Heat Kooperationen hat 50Hertz mit Fernwärme-Betreibern in Hamburg, Rostock, Neubrandenburg, Stralsund, Parchim und Halle abgeschlossen. In Wedel bei Hamburg geht in Kürze die mit 80 MW Leistung größte Anlage in Betrieb. In Summe hat 50Hertz neun Power-to-Heat-Anlagen mit 200 MW unter Vertrag. Langfristig ist laut dem Übertragungsnetzbetreiber ein Vielfaches dieser Leistung erforderlich, „um die Fernwärmenetze klimafreundlich zu machen“. Dafür müsse der Gesetzgeber jedoch die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. Grundlage für die Kooperationen ist eine Regelung im Energiewirtschaftsgesetz. Diese läuft allerdings Ende 2023 aus.
Einen Ersatz für den Netzausbau kann die Nutzung im Elektrodenkessel auf Dauer allerdings nicht sein. Damit der Windstrom den fossilen Strom in den Ballungs- und Industriezentren ersetzen kann, wird er dorthin transportiert werden müssen. Den dafür nötigen Netzausbau stellt der Netzentwicklungsplan dar.
25.4.2023 | Quelle: 50Hertz | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH