Rheinland-Pfalz: 350 MW Photovoltaik-Zubau im Jahr 2022

Ein Monteur trägt ein Photovoltaik-Modul.Foto: Simon Kraus / stock.adobe.com
Die Energieagentur Rheinland-Pfalz hat in ihrem Energieatlas die Zubauzahlen erneuerbare Energien-Anlagen auf kommunaler Ebene für das Jahr 2022 veröffentlicht.

Vor allem bei der Photovoltaik ist der Zubau in Rheinland-Pfalz im Jahr 2022 demnach stark gestiegen. „Mit gut 350 Megawatt hatten wir in Rheinland-Pfalz den größten PV-Zubau der letzten elf Jahre“, sagte die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Energieministerin Katrin Eder. Im Vergleich zu 2021 war das eine Steigerung des PV-Zubaus um knapp zwölf Prozent. Um das Ausbau-Ziel für 2030 zu erreichen, genügt das noch nicht.

Trend zu kleinen Photovoltaik-Anlagen unter 10 kW setzte sich 2022 fort

51 Prozent der zugebauten Photovoltaikleistung entfiel auf kleine bauliche Anlagen bis 40 kW. Knapp drei Viertel der 20.847 neugebauten PV-Anlagen im Jahr 2022 waren sogar kleiner als 10 kW. Sie machten 28 Prozent der neuen PV-Leistung aus. Damit setze sich beim Photovoltaik-Zubau der Trend der vergangenen Jahre zu kleineren Dachflächen-Anlagen fort. Zugleich sei seit 2021 eine deutliche Zunahme insbesondere bei Anlagen größer 5.000 kW an installierter Freiflächen-PV-Leistung zu verzeichnen.

Photovoltaik-Ausbau in den Gemeinden und Landkreisen

Spitzenreiter beim Photovoltaik-Zubau in Rheinland-Pfalz war 2022 die Verbandsgemeinde Bitburger Land (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Dort kamen 2022 insgesamt 52,5 MW neue Solarleistung hinzu. Damit stieg die installierte Photovoltaikleistung gegenüber 2021 um fast 80 Prozent. Maßgeblich hierzu haben elf neue Freiflächen-PV-Anlagen mit über 50 MW in den Ortsgemeinden Bettingen, Gransdorf, Halsdorf und Orsfeld beigetragen.

Auf Landesebene soll durch das Solarpaket der Koalitionsfraktionen „der positive Trend weiter forciert werden“. Hier greift vor allem die PV-Freiflächenverordnung. Das bisherige Zubau-Volumen von 200 MW pro Kalenderjahr in benachteiligten Gebieten soll um 200 MW auf insgesamt 400 MW pro Kalenderjahr steigen. „Allein durch die Novellierung der Freiflächenverordnung wollen wir einen Großteil des angestrebten Zubaus von 500 MW im Solarbereich erreichen“, sagte Eder.

Solargesetz Rheinland-Pfalz: „PV-Ready“ statt Photovoltaik-Pflicht im Neubau

Auch das Landessolargesetzes soll den PV-Ausbau in Rheinland-Pfalz voranbringen. Es enthält unter anderem eine PV-Pflicht für die öffentliche Hand bei Neubauten und bei umfassenden Dachsanierungen. Private Neubauten müssen lediglich „PV-Ready“ sein, um später eine PV-Anlage nachrüsten zu können. „Damit sind Kommunen und Bürgerinnen und Bürger das Herz des Solar-Booms“, findet die rheinland-pfälzische Energieministerin. In anderen Bundesländern gilt die Solarpflicht auch bei privaten Neubauten und Dachsanierungen.

Eder sieht Rheinland-Pfalz auf gutem Wege, den Photovoltaik-Zubau auf die anvisierten jährlichen 500 MW zu steigern. Dafür sprächen die Ausbauzahlen der vergangenen Jahre: 2020 186 MW; 2021 266 MW; 2022 350 MW. Zudem ließen die ersten Quartalszahlen 2023 für die Zuschläge bei der Freiflächenphotovoltaik mit 163 MW erahnen, dass die Tendenz sich fortsetze.

Ab 2030 will Rheinland-Pfalz seinen Stromverbrauch bilanziell vollständig aus erneuerbaren Energien decken. Im Sommer vorigen Jahres hatte die Energieagentur Rheinland-Pfalz gewarnt, das Bundesland werde dieses Ziel verfehlen. Laut dem Energieatlas lag die installierte PV-Leistung in dem Land Ende 2022 bei 3.123 MW, bei der Windenergie bei 3.887. Der Ausbaupfad der Erneuerbaren Energien sieht für 2030 installierte Leistungen von 8.900 MW Windenergie und 7.700 MW Photovoltaik vor. Um das noch zu schaffen und das langsamere Tempo aufzuholen, wären bei der Photovoltaik mittlerweile gut 650 MW Zubau jährlich nötig. Die Rechnung der Ministerin mit den 500 MW geht also gar nicht mehr auf.

28.4.2023 | Quelle: MKUEM RLP | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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