Alpine Photovoltaik-Anlage soll „Winterstrom“ für Skigebiet in der Schweiz liefern

Zu sehen ist die geplante Photovoltaik-Anlage an der Muttsee-Staumauer als Visualisierung an der realen Staumauer in der schneebedeckten Berglandschaft.Foto/Visualisierung: Axpo
Die Photovoltaik-Anlage an der Muttsee-Staumauer soll 50 Prozent ihres Ertrages im Winterhalbjahr liefern.
Die Schweizer Axpo Holding will eine Solaranlage im Skigebiet Disentis bauen, die unter anderem die Lifte mit Strom versorgen soll.

Die alpine Photovoltaik-Freiflächen-Anlage soll mit einer installierten Leistung von 10 MW soll den Strom in der Nähe der Bergbahnen in dem Skigebiet produzieren. Die Solaranlage mit dem Namen „Ovra Solara Magriel“ soll auf einer Fläche von 80.000 Quadratmetern auf 2.100 Metern Höhe nahe des Gipfels La Muotta entstehen. Die Bergbahnen im Skigebiet Disentis können laut Axpo komplett mit dem lokalen Solarstrom laufen. Rund 17.000 GWh Solarstrom soll die Photovoltaik-Anlage jährlich liefern, darunter ein großer Anteil „Winterstrom“. Dass es für die Bergbahn bereits eine Infrastruktur gebe, insbesondere ein Stromnetz, vereinfache den Bau der Solaranlage. Der Bau soll im Frühjahr 2024 beginnen. Die erste Teilinbetriebnahme ist für Herbst 2025 und die vollständige Inbetriebnahme für Herbst 2026 geplant.

Alpine Photovoltaik liefert „Winterstrom“ für die Schweiz

Der Energiekonzern Axpo ist nach eigenen Angaben der größte Erneuerbare-Energien-Produzent der Schweiz. Das Unternehmen hat sich im vorigen Herbst eine Solaroffensive auf die Fahnen geschrieben. Zu dieser gehören auch mehrere alpine Photovoltaik-Anlagen. „Es freut mich sehr, können wir heute bereits das zweite Grossprojekt im Kanton Graubünden ankündigen“, sagt Axpo-CEO Christoph Brand.

Eine weitere 10-MW-Freiflächenanlage soll bis Herbst 2025 in der Bündner Gemeinde Tujetsch in der Nähe des Nalps-Stausees entstehen. Bereits 2021 hat Axpo zusammen mit IWB die größte alpine Anlage auf 2.500 Metern gebaut. Die Anlage in den Glarner Alpen zeige, dass alpine Solaranlagen viel Winterstrom liefern. Im Jahr 2022 habe sie in den kalten Monaten bis zu fünfmal so viel Strom produziert wie durchschnittliche PV-Anlagen im Mittellland. Die ebenfalls von Axpo gebaute Anlage am Muttsee (siehe auch Bild zu diesem Artikel) war einst mit 2 MW die damals größte alpine Solaranlage der Schweiz und ein Pionierprojekt.

Im Zuge seiner Solaroffensive hat sich Axpo vorgenommen, bis 2030 insgesamt 1,2 GW Solarkapazität in der Schweiz aufzubauen. Neben der alpinen PV sollen dazu auch Anlagen im Schweizer Mittelland gehören – auf Dächern von Häusern und Industriegebäuden ebenso wie auf Freiflächen.

Gesetz begünstigt PV-Anlagen mit hoher Winterstrom-Produktion bis 2025

Mit dem dringlichen Bundesgesetz „Solarexpress“ habe das Parlament im Herbst 2022 die Voraussetzungen für den raschen Zubau von Solar-Freiflächenanlagen

mit hoher Winterproduktion geschaffen. Allerdings gelte das Gesetzt nur bis Ende 2025. Danach müssten noch tragfähige Rahmenbedingungen geschaffen werden. Geschehe dies nicht, seien große PV-Freiflächen-Anlagen in der Schweiz „ernormen Hürden“ ausgesetzt.

Grundsätzlich müssten die Rahmenbedingungen für einen schnelleren Zubau aller erneuerbaren Energien im Zuge des Mantelerlasses verbessert werden. Bis 2050 müssten rund 50 TWh zusätzlich beschafft werden – dafür sei deutlich mehr inländische Stromerzeugungskapazität nötig. Die Schweiz müsse daher die Bewilligungsverfahren vereinfachen und beschleunigen.

8.5.2023 | Quelle: Axpo | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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