Dena schreibt Geschäftsführung neu aus

Im Bild ist Michael Schäfer, der ab Juni die Geschäftsführung der Dena übernehmen sollte.Foto: sevens+maltry
Michael Schäfer
Der Aufsichtsrat der Deutschen Energie-Agentur (dena) hat am Freitag einvernehmlich beschlossen, das Verfahren zur Besetzung des Vorsitzes der Geschäftsführung neu aufzusetzen.

Der Vorsitz der Geschäftsführung solle komplett neu ausgeschrieben werden, heißt es in der Pressemitteilung der dena. Die Findungskommission solle breiter aufgestellt werden und fortlaufend sicherstellen, dass bei ihren Mitgliedern keine tatsächlichen oder potenziellen Interessenkonflikte jedweder Art bestehen.

Anfang April hatte die dena Michael Schäfer als neuen Geschäftsführer präsentiert. Er sollte das Amt von Andreas Kuhlmann übernehmen. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass Schäfer Trauzeuge des in der Findungskommission vertretenen Staatssekretärs Patrick Graichen gewesen war, stand das gesamte Verfahren unter dem Verdacht der Befangenheit. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hatte daher über den Staatssekretär und Aufsichtsratsvorsitzenden Stefan Wenzel am 27. April die dena gebeten, das Verfahren zu überprüfen und gegebenenfalls neu aufzusetzen. Am Freitag folgte nun die offizielle Entscheidung des dena-Aufsichtsrats für den Neustart bei der Besetzung der der Geschäftsführung.

Auswahlprozess für dena-Geschäftsführung soll „rein rechtlich“ in Ordnung gewesen sein

Die Findungskommission trifft eine Vorauswahl der Kandidat:innen. Die eigentliche Entscheidung liegt beim Aufsichtsrat der dena mit Zustimmung der Gesellschafterversammlung. Der Aufsichtsrat habe sich beim vorhergegangenen Prozess einstimmig für Michael Schäfer entschieden, „aufgrund der herausragenden Qualifikationen“, wie das BMWK betonte. Auch die Gesellschafterversammlung habe zugestimmt. Rein rechtlich habe es somit keine Fehler gegeben. Schäfer war allerdings Trauzeuge des an der Vorauswahl beteiligten Staatssekretärs Patrick Graichen, was den „Anschein einer möglichen Befangenheit“ erwecke, so das BMWK.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Wenzel erklärt nun: „Der Aufsichtsrat bedauert die Entwicklung sehr, sieht aber nach eingehender Beratung keine Alternative zur Neuaufsetzung des Verfahrens. Damit ist ein klarer Schnitt gemacht.“ Die Findungskommission spiegele die Zusammensetzung der Regierung wieder. Die dena brauche für ihre Arbeit eine hohe Glaubwürdigkeit.

8.5.2023 | Quelle: dena | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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