GP Joule plant Wasserstoff-Betankung für Flugzeuge von Apus

Zwei Männer an einem Tisch, einer unterschreibt auf einem Blatt Papier - Vereinbarung von Gp Joule und Apus zu Betankung von Wasserstoff-FlugzeugenFoto: GP Joule
Phillip Scheffel, CEO der Apus Group, und André Steinau, Geschäftsführer GP Joule Hydrogen, bei der Unterzeichnung der Vereinbarung.
Das Ökoenergieunternehmen GP Joule und der Flugzeugbauer Apus haben eine Vereinbarung für die Betankung künftiger Wasserstoff-Flugzeuge geschlossen.

Der erste Flughafen, der mit der entsprechenden Infrastruktur ausgestattet werden soll, befindet sich in Strausberg bei Berlin, erklärt GP Joule auf Nachfrage von Solarserver. Dort ist auch der Firmensitz von Apus. „Dort werden wir bis voraussichtlich 2025 gemeinsam mit Partnern eine PV-Anlage wie auch eine Produktionsanlage für grünen Wasserstoff bauen“, sagt André Steinau, Geschäftsführer GP Joule Hydrogen. Getankt werden soll gasförmiger Wasserstoff mit 350 bar. Die Betankungsmengen seine ähnlich wie bei Transportern und Nutzfahrzeugen, erklärt Steinau.

Das erste Wasserstoff-Flugzeug solle 2023 oder 2024 abheben, 2025 solle die Produktion und Vermarktung der Flugzeuge beginnen. „Die Kunden von APUS brauchen dementsprechend auch die nötige Infrastruktur zur Betankung der Flugzeuge sowie den grünen Wasserstoff. Hier liegt die Expertise von GP Joule.“ Weitere Wasserstofftankstellen und -erzeugungsanlagen für die Flugzeuge sollen nach Bedarf jeweils an den Orten und in der Kapazität entstehen, wo sie benötigt werden.

Kleine Wasserstoff-Flugzeuge für Personen- und Frachtverkehr

Laut der eigenen Webseite arbeitet Apus an zwei hybrid-elektrischen Flugzeugmodellen, dem Viersitzer Apus i-2 und dem Frachtflugzeug Apus i-5. Der Apus i-2 hat laut Webseite eine Reichweite von 500 Seemeilen, also nicht ganz 1.000 km. Der Wasserstoff soll dabei eine Brennstoffzelle versorgen. Eine Besonderheit sei das strukturell integrierte Wasserstoffspeichersystem. Es soll eine bis zu 25 Prozent höhere Energiedichte im Vergleich zu Standard-Wasserstofftanks und eine zehnmal höhere Energiedichte als bei batterieelektrischen Flugzeugen ermöglichen. Zudem würden im Gegensatz zu Batterien keine seltenen Mineralien benötigt.

Zu den Partnerunternehmen gehören Powercell (Brennstoffzelle), Fraunhofer (Hochspannungsanwendungen), Cotesa (Wasserstoffspeicher) und Heggemann (Wasserstoffversorgungs- und Sicherheitssysteme). Bei der Zertifizierung arbeite man mit Rolls-Royce zusammen.

Mit der Reichweite liegt der Apus i-2 etwas über der Reichweite von 815 km, die DHL 2021 für sein bestelltes elektrisches Frachtflugzeug Alice nannte. Die Elektroflieger der DHL sollen 2024 ihren Dienst als Zubringer aufnehmen, hieß es damals. Der Erstflug war für 2021 angekündigt, er fand laut DHL-Webseite im September 2022 statt.

Langstreckenflüge in großen Maschinen gelten hingegen als kaum elektrifizierbare Anwendungen. Auch die Energiedichte von Wasserstoff ist hier vermutlich zu gering. Um diese Flüge klimaneutral zu gestalten, wären also mit Ökostrom hergestellte E-Fuels nötig – eine aufwendige Technologie. Zumindest Pläne und Pilotanlagen gibt es allerdings, wie Solarserver berichtete.

9.5.2023 | Quelle: GP Joule | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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