Intersolar & Co: The Smarter E 2023 stellt Award-Finalisten vor
Mit der Zahl der Teilmessen ist auch die Zahl der Awards deutlich gewachsen. Der ees Award für Stromspeicher, der Power2Drive Award für Mobilität, der EM Power Award für digitale Lösungen und der klassische Intersolar-Award warten nun jeweils mit eigenen Finalisten auf. Der Übersichtlichkeit halber beschränkt sich dieser Artikel auf die Finalisten für den Intersolar Award 2023 – aber auch die sind durchaus vielseitig.
Für Putzmuffel: Full-Screen-PV-Module von DAH Solar (China). Der breite Rahmen der Module ist von der Rückseite her angebracht. Die Kante auf der Vorderseite ist dadurch minimal. Das maximiert die nutzbare Solarfläche und soll Verschmutzungen an der Rahmenkante reduzieren. Die Module leisten 460 W und haben einen Modulwirkungsgrad von 21,3 Prozent.
Kommt der Notstrom vom Balkon? Modulwechselrichter IQ8 von Enphase Energy (USA). Als erster Modulwechselrichter soll der IQ8 sowohl netzgebundenen als auch im Offgrid-Betrieb arbeiten können. Das ermöglicht theoretisch das Umschalten auf eine Notstromversorgung. Wie verhindert wird, dass der Solarstrom ins tote Netz fließt (verboten und gefährlich), geht aus der Kurzvorstellung leider nicht hervor. Der Modulwechselrichter ist in verschiedenen Leistungsvarianten für den Residential-Bereich erhältlich.
Arbeitstier: Stringwechselrichter SUN2000-330KTL von Huawei Technologies (China). Der Stringwechselrichter SUN2000-330 KTL für Freiflächenanlagen hat eine besonders hohe Leistung von 330 kVA bei kompakten Maßen und einem EU-Wirkungsgrad von 98,8 Prozent.
Haben gute Kontakte: ABC Module von Shenzhen Aiko Digital Energy Technology (China). Die PV-Module kombinieren zwei Hocheffizienztechnologien, nämlich die Kontaktierung über die Rückseite und die passivierenden Kontakte. So kommen sie auf 460 W bei einer Größe von 1,95 m2 und bis zu 23,6 Prozent Wirkungsgrad (weiße Folie) beziehungsweise 23,0 Prozent (schwarze Folie).
KI bekommt Erfolgsprämie für Fehlersuche: Predictive Software to Prevent System Downtime von SmartHelio (Schweiz): Die Kurzbeschreibung liest sich, wie die meisten heutigen Systeme zum professionellen PV-Anlagen-Betrieb: Die Software nutzt ein Physikalisches Modell der Solaranlage und verbessert es durch maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. Gibt es Abweichungen zwischen Modell und Wirklichkeit, erkennt sie Fehler und bringt Gegenmaßnahmen auf den Weg. Ungewöhnlich ist die Finanzierung über ein Pay-per-Fault-Preisschema. Fun Fact: Eine Herausforderung für KIs in Monitoring-Systemen ist es, nicht zu viele Fehlalarme auszulösen. Das hat SmartHelio hoffentlich im Griff.
Völlig von der Rolle: Fully Flexible Rollable PV Modules for Multiple Applications von SolarPaint by Apollo Power (Israel). Sechs Meter lang und 2,40 Meter breit ist eine PV-Modulrolle. Sie besteht laut Pressemitteilung aus kristallinem Silizium und kommt auf eine Leistung von immerhin 1,8 kW. Das geringe Gewicht soll den Einsatz auf statisch schwachen Dächern erleichtern, aber auch in Auto- und Lkw-Dächer sollen sie sich integrieren lassen.
Wird PVT endlich Wirklichkeit? Sunmaxx PX-1 von Sunmaxx PVT (Deutschland): Die Idee, Strom- und Wärmeerzeugung aus Sonnenenergie auf der gleichen Fläche zu verbinden, ist alt, und bei fast jeder Intersolar gab es mindestens ein PVT-Modul zu bestaunen. Laut dem Solarthermie-Symposium in Bad Staffelstein scheint die Technologie nun aber den Sprung in die Praxis zu schaffen. Der Finalist für den Intersolar Award 2023, Sunmaxx PX-1, bringt es zusätzlich zu seinen 395 W elektrisch auf 1.522 W thermisch. Dabei ist er „lediglich 3,5 Kilogramm pro Quadratmeter schwerer als ein vergleichbares PV-Modul“. Das tatsächliche Gewicht müssen Sie nun selbst ausrechnen.
Module einer Minute zerlegt: PV Circulator von TSGC Technologies (Taiwan): Der Termi… äh, Circulator zerlegt ein PV-Modul innerhalb einer Minute in seine Grundmaterialien. Damit soll eine Recyclingquote von fast 100 Prozent möglich sein. Da heißt dann „hasta la vista“ wirklich „auf Wiedersehen“.
Solarzellen gründlich durchleuchten: Messgerät Sinus-360 Plus von Wavelabs Solar Metrology Systems (Deutschland). Wer die Leistung von Solarzellen bewerten will, braucht eine verlässliche Lichtquelle. Das Herzstück des Sinus-360 Plus ist die Lichtquelle mit 27 LEDs, die ein besonders hohes Spektrum abdecken und eine sehr homogenes Lichtfeld liefern sollen. Da sich jeder der 27 LED-Kanäle individuell einstellen lässt, soll man damit auch Tandem-Solarzellen testen können.
Klicken statt Schrauben: iFIX von voestalpine Automotive Components Schwäbisch Gmünd (Deutschland). Statt einer Reihe von Schienen besteht die Unterkonstruktion für die Flachdach-Montage aus einem tiefgezogenen Blech und lässt sich ruck-zuck zusammenstecken, so das Versprechen. Anschrauben muss man dann nur noch die Modulklemmen. Das soll die Montagezeit halbieren.
11.05.2023 | Quelle: The smarter E | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH