GEG: Branchenverbände machen sich für Holzheizung stark

HolzpelletsFoto: DeSH
Holzpellets sollen laut GEG-Entwurf nur noch im Altbau zum Einsatz kommen.
Der Bundesrat berät heute über das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Ein strittiger Punkt dabei sind die Einschränkungen für die Holzenergie.

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) fordert, eine „Diskriminierung“ der Holzheizung im GEG zu verhindern. Das „Verbot“ der Holzenergie im Neubau und die Kombinationspflichten im Bestand würden einen faktischen Ausschluss der „wichtigsten erneuerbaren Wärmequelle“ bedeuten.

„Es ist sehr erfreulich, dass einige Bundesländer die Wichtigkeit der Holzenergie im Gebäudebereich erkannt haben und sich gegen Verbote und den faktischen Ausschluss positionieren“, sagt DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus. Sie bezieht sich auf die Empfehlungen der Bundesratsausschüsse und die Plenaranträge Bayerns und der Nordländer (Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern). Diese würden darauf zielen, Holzheizungen im Neubau zuzulassen und die Hürden in Bestandsgebäuden abzubauen. Das sei ein wichtiges Signal zur Stärkung der nachhaltigen Holzenergie. Ein technologieoffener Ansatz müsse Biomasse als bislang bedeutendste erneuerbare Wärmequelle zur Erreichung des 65-Prozent-Ziels zulassen.

Indem die Regierung den Entwurf nach der Anhörung der Länder und Verbände ergänzt habe, hätten die Interessengruppen zu den „fragwürdigen Regelungen“ nicht mehr direkt Stellung beziehen können.

Sägeindustrie-Verband: Mit Holzheizung keine teure Dämmung nötig

Biomasseheizungen sind laut dem GEG-Entwurf im Neubau nicht auf das 65-Prozent-Ziel anrechenbar. Im Bestand soll bei Biomasseheizungen künftig eine Kombinationspflicht mit Solar oder Photovoltaik und zudem eine Pflicht für staubmindernde Maßnahmen gelten. Diese würden Biomasseheizungen unverhältnismäßig verteuern. Verbandschefin Möbius erklärt, Holzheizungen könnten beim Austausch von Ölheizungen „einen wichtigen Beitrag zur erneuerbaren Wärme leisten, ohne, dass weitere teure Sanierungsmaßnahmen für Dämmung und Fußbodenheizung wie bei einer Wärmepumpe nötig werden.“

In den letzten Jahren sei die Zahl der neuen Holzheizungen gestiegen, auch wegen der Zuschüsse. Die plötzliche Kehrtwende führe nun zu einem Vertrauensverlust. Die GEG-Pläne hätten nun zum Run auf neue Öl- und Gasheizungen geführt.

Bundesverband Bioenergie: „überdimensionierte Pufferspeicher“ machen Energiewende teuer

Auch die Bioenergie-Verbände protestieren gegen die Vorschriften zur Kombination im Altbau. „So macht es aus unserer Sicht nach wie vor keinen Sinn, wenn beim Einbau einer Holzheizung oder beim Anschluss an ein mit Holz beheiztes Gebäudenetz eine Solaranlage installiert werden muss“, sagt Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie. Ebenso unsinnig sei die Idee eines „vollkommen überdimensionierten Pufferspeichers“ an jeder Holzheizung. Solche Regelungen würden zu exorbitant steigenden Kosten und damit zur Verhinderung zahlreicher erneuerbarer Heizungskonzepte führen. Zudem würden sie die soziale Verträglichkeit sowie Akzeptanz der 65-Prozent-Anforderung untergraben und so die Wärmewende verzögern.
Dass die Holzheizung im Neubau nicht als erneuerbare Energie zählt, sei bei Quartierskonzepten besonders problematisch. „Ein neu gebautes Wohnhaus, das sich in unmittelbarer Nähe zu einem mit Biomasse betriebenen Gebäudenetz befindet, sollte an das Netz angeschlossen werden dürfen, anstatt zwingend ein eigenes Wärmesystem zu installieren“, so Rostek.

Laut dem Verband liefert die Bioenergie heute etwa 84 Prozent der erneuerbaren Wärme und müsse weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Die Bewertung der Holzheizung ist längst nicht der einzige Kritikpunkt, den der Bundesrat am GEG hat. Vor allem empfehlen die Ausschüsse der Länderkammer, das Gesetz um drei Jahre zu verschieben.

12.05.2023 | Quelle: DeSH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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