Wasserkraft: EnBW investiert in Pumpspeicherkraftwerk in Forbach

Die Grafik zeigt die bestehenden Wasserbecken und die neuen Kavernen und Stollen vom Pumpspeicherkraftwerk in Forbach, die Ende 2027 fertig sein sollen.Grafik: EnBW
Für den Bau des neuen Pumpspeicherkraftwerks wird das bestehende Ausgleichsbecken Forbach um einen im Inneren des benachbarten Bergs liegenden Kavernenwasserspeicher erweitert.
Mit einem Kavernenwasserspeicher im Inneren des Bergs ergänzt die EnBW ihr Wasserkraftwerk in Forbach und baut es zu einem Pumpspeicherkraftwerk aus.

Der Energieversorger EnBW Energie Baden-Württemberg AG baut das im Nordschwarzwald gelegene Rudolf-Fettweis-Werk zum Pumpspeicherkraftwerk aus. In den kommenden Jahren will das Unternehmen das bestehende Speicher- und Laufwasserkraftwerk in Forbach modernisieren und mit einer Pumpturbine ergänzen. Die Gesamtkosten des Großprojekts liegen bei rund 280 Millionen Euro. Die Bauarbeiten starten frühestens im Herbst 2023 und sollen bis Ende 2027 abgeschlossen sein. „Die Erzeugungsstrategie der EnBW zielt klar auf einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien und Klimaneutralität im Jahr 2035. Damit das gelingt, benötigen wir zusätzlich disponible Leistung und Speicher, die Strom bedarfsgerecht auf Abruf schnell und flexibel zur Verfügung stellen und einen stabilen Netzbetrieb gewährleisten“, sagt Georg Stamatelopoulos, Chief Operating Officer Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur. „Genau diese Möglichkeit bietet das neue Pumpspeicherkraftwerk in Forbach.“

Zur Zulassung des komplexen Bauvorhabens wurde beim Regierungspräsidium Karlsruhe ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt. Darin wurde jedes Detail des Projekts gründlich anhand einer Vielzahl von Planunterlagen und Gutachten betrachtet. Nach über fünfjähriger intensiver Arbeit zahlreicher Gutachter und Fachbehörden stellte das Regierungspräsidium Karlsruhe am 1. März 2023 den Planfeststellungsbescheid aus.

Kraftwerkskaverne neues Herz für Pumpspeicherkraftwerk in Forbach

Herzstück der neuen Anlage ist eine Kraftwerkskaverne im Berg sein, in der man die Kraftwerkstechnik unterbringen will. Dazu zählen eine Pumpturbine für das Schwarzenbachwerk mit rund 54 Megawatt (MW) Leistung im Turbinenbetrieb und 57 MW Pumpleistung, mit der bei Bedarf gezielt Wasser vom Unterbecken zum Oberbecken gepumpt werden kann. In der neuen Kraftwerkskaverne wird außerdem die neue Kraftwerkstechnik des Murgwerks mit drei Francis-Turbinen mit insgesamt zirka 23 MW untergebracht.

Für den Bau des neuen Pumpspeicherkraftwerks wird zudem das bestehende Ausgleichsbecken Forbach um einen im Inneren des benachbarten Bergs liegenden Kavernenwasserspeicher erweitert. Dieser bildet das Unterbecken des künftigen Pumpspeicherkraftwerks. Hier wird das Wasser aufgefangen, das aus dem Oberbecken, der Schwarzenbachtalsperre, ins Kraftwerk fließt und die Turbinen antreibt, um Strom zu erzeugen.

Das bestehende Rudolf-Fettweis-Werk

Das Rudolf-Fettweis-Werk hat derzeit eine Gesamtleistung von rund 71 Megawatt. Es besteht aus vier Einzelkraftwerken, die man zwischen 1914 und 1926 gebaut hat. Hauptbestandteile sind die Schwarzenbachtalsperre mit einem Speichervolumen von 14 Millionen Kubikmetern Wasser, das Maschinenhaus und die Stauhaltungen in Forbach und Kirschbaumwasen. Über Stollen und Druckleitungen gelangt das Wasser in das 357 Meter tiefer gelegene Rudolf-Fettweis-Werk. Dort setzt man es zur Stromerzeugung ein.

15.5.2023 | Quelle: EnBW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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