Brainergy Park realisiert Wärmenetz mit Eisspeicher

Eine Wärmeleitung noch freiliegend umgeben von Erde.Foto: stock.adobe.com / struvictory
Symbolbild: Wärmenetze sind langsam auf dem Vormarsch.
Ein Wärmenetz mit Eisspeicher plant der Jülicher Gewerbepark Brainergy. Dafür gibt es vom Bund eine Förderung für effiziente Wärmenetze von 20 Millionen Euro.

Der neue Industriepark Brainergy-Park in Jülich erhält eine Förderung für sein geplantes Wärmenetz mit Eisspeicher. Wie die Beteiligten mitteilten, fördert die Bundesregierung die Errichtung des „Low-Ex-Energienetzes“ in den kommenden vier Jahren mit 19,5 Millionen Euro.

Gefördert wird das Vorhaben ferner über die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW). Der Brainergy Park Jülich sei erst der zweite Empfänger eines Förderbescheids aus diesem Programm. Betreiber des Energienetzes im Brainergy Park wird ein Joint Venture sein, die „Brainergy Park Energie“.

Geschäftsführer Dr. Arndt Brauckmann: „Geplant ist ein über fünf Kilometer langes dekarbonisiertes Wärmenetz mit mehr als 40 dezentralen und zentralen Wärmepumpen und einer Gesamtleistung von rund 7 MW Leistung sowie der Bau eines großen zentralen Eisspeichers für die rund 200.000 Quadratmeter zu beheizende und zu kühlende Fläche.“ Der unterirdische Eisspeicher ist ein mit Wasser gefüllten Kunststoffschläuchen bestückter Tank. Dr. Jan Stichtenoth, der technische Leiter des Energieversorgungssystems: „Dieser Wasserspeicher hilft uns dabei, unsere Aufgabe effektiv zu erledigen. Ihm entnehmen wir im Winter die Wärme und das entstehende Eis nutzen wir dann im Sommer, um die Gebäude zu kühlen.“

Abwärme von Servern

Auch die Abwärme von Computerservern lasse sich nutzen. Das Low-Ex-Netz leitet Wärme, die der Außenluft entnommen wird, über Rohrleitungen, in denen die Wassertemperatur 12 Grad beträgt, ohne Temperaturverlust zu den Gebäuden im Brainergy Park. „Da die Winter im Rheinland sehr mild sind, funktioniert das in Jülich sehr gut“, erläutert Stichtenoth.

Vor den Gebäuden heizen Wärmepumpen das Wasser dann auf die von den Kunden gewünschte Temperatur auf. Beim Rückfluss des Wassers über separate Rohrleitungen können die Nutzer des Gebäudes auch Abwärme wieder ins Netz einspeisen, die etwa in Serverräumen entsteht.

Alle Gebäude im Brainergy Park erhalten verpflichtend Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach. Windenergie kommt von den in fußläufiger Nähe zum Brainergy Park liegenden Windrädern. Um diese erneuerbare Energie optimal lokal zu nutzen, sei ferner die Errichtung eines ergänzenden Betriebsstromnetzes nebst Stromspeicherlösungen geplant.

23.5.2023 | Quelle: Brainergy Park | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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