Photovoltaik: Pirmasens baut Anlage auf Mülldeponie

Luftbild einer PV-Freiflächenanlage am Rande einer Kleinstadt.Foto: Erik Stegner
Der Solarstrom von der Hausmülldeponie in Pirmasens könnte künftig zur Elektrolyse von Wasserstoff dienen.
Pirmasens hat eine 5,5 MW starke PV-Anlage auf einer ehemaligen Hausmülldeponie angeschlossen, die künftig Strom für die Wasserstoff-Elektrolyse liefern könnte.

Die Stadt Pirmasens hat auf einer ehemaligen Mülldeponie eine PV-Freiflächenanlage errichten lassen und in Betrieb genommen. Wie die rheinland-pfälzische Kommune mitteilte, handelt es sich um eine 13 Hektar große Fläche im Stadtgebiet. Die ehemalige Hausmülldeponie Ohmbachtal verfügt nun über eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 5,5 Megawatt (MW). Die 2,3 ha große Modulfläche sei dabei auf einem 4,5 ha großen Belegfeld installiert.

Geplant sei zunächst die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz. Angedacht ist jedoch bereits der Direktanschluss an einen den etwa zwei Kilometer entfernten weiteren Energieparkm Winzeln. Dort könnte der Solarstrom künftig Energie für die Elektrolyse zur Herstellung von Wasserstoff liefern.

Für Planung und Bau der Anlage wurde die Sunfarming GmbH aus Erkner bei Berlin beauftragt. Das Unternehmen habe 3,6 Mio. Euro investiert, bleibe Eigentümer und werde dort auch Service, Wartung und Überwachung übernehmen. Das zur Erzeugung von Solarstrom genutzte Areal soll nun Blühstreifen erhalten, damit in Zusammenarbeit mit lokalen Imkern Honig erzeugt werden kann. Außerdem ist auf der ehemaligen Deponiefläche an eine Schafweidung gedacht. Vor dem Hintergrund der durchweg positivenErfahrungen mit Sunfarming prüfe die Stadt Pirmasens ferner eine Ausweitung des Konzepts auf ihre kommunalen Parkplatzflächen.

Bei dem Energiepark Winzeln handelt es sich um eine Biogas-Anlage. Die praxisbewährte Energie­gewinnung via biologischer Methanisierung aus nachwachsenden Rohstoffen und der Power-to-Gas-Technologie habe bundesweit hohe Aufmerksamkeit bekommen. Derzeit werde der Aufbau einer Reststoffvergärungsanlage evaluiert. Hierüber ließe sich Methangas aus Biomüll durch die Zugabe von Bakterien und Wasserstoff erzeugen und im Sinne der Sektorenkopplung nutzbar machen.

Lukrativer Nebeneffekt: Nach Abkehr von fossilem Gas ließe sich das teure Leitungsnetz weiter betreiben und in der Endausbaustufe 16.000 Haushalte mit Biogas versorgen. Genau dafür könnte der Solarstrom von der Mülldeponie Ohmbachtal nötig werden.

26.5.2023 | Quelle: Stadt Pirmasens | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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