Sonnen vernetzt Wärmepumpe als Teil des virtuellen Kraftwerks

Im Bild ein Haus mit großer Photovoltaik-Anlage. Die Einbindung der Wärmepumpe ist von Sonnen grafisch angedeutet.Grafik: Sonnen
Die Sonnen GmbH will mit einer neuen, herstellerübergreifenden Softwarelösung Wärmepumpen im Haushalt mit dem Stromnetz vernetzen. Erster Partner für die europaweite Kooperation ist Wärmepumpenhersteller Nibe. Weitere Partnerschaften sind in Planung.

Die Shell-Tochter Sonnen GmbH erweitert ihre Regelungstechnik. Zukünftig steuert die Software von Sonnen neben der Photovoltaik-Anlage, dem PV-Speicher und dem Laden des E-Fahrzeugs auch die Wärmepumpe. Es ist keine zusätzliche Hardware mehr erforderlich. Diese Integration soll Installateuren die Vernetzung von Wärmepumpen und PV-Anlage und Speicher vereinfachen, die dann quasi per Mausklick möglich sein soll. Möglich ist dies auch bei bestehenden Systemen, sofern vom Unternehmen nicht näher ausgeführte technische Bedingungen erfüllt sind.

„Der Einbau von Millionen Wärmepumpen in ganz Europa unterstützt eine erfolgreiche Energiewende. Aber nur dann, wenn sie mit sauberem Strom betrieben werden und sich intelligent verhalten. Dann ist die Wärmepumpe die perfekte Technologie für das schwankende Angebot einer erneuerbaren Energiewelt“, sagt Oliver Koch, CEO von Sonnen: „Das dezentrale Energiesystem der Zukunft lebt von der Vernetzung aller Erzeuger, Verbraucher und Speicher. Für uns ist eine Wärmepumpe nicht bloß eine Heizung, sondern ein weiterer zu aktivierender Baustein der Energiewende, der unsere Stromnetze zukunftssicher und saubere Energie für alle bezahlbar macht.“

Für Sonnen bedeutet intelligentes Verhalten, dass die Wärmepumpe zum Aufheizen für Warmwasser und Heizen überschüssigen Solarstrom direkt vom eigenen Dach oder aus der Sonnenbatterie nutzt. Das senkt Energiekosten und auch den CO2-Ausstoß deutlich. Die Kunden der Sonnencommunity entlasten aber auch das Stromnetz, da weniger oder gar keine Leistung zum Heizen aus dem Netz bezogen werden muss. Ist nicht genügend eigener Strom vorhanden, wird Ökostrom aus der Sonnencommunity bezogen. Im Sommer lässt sich das Haus über die Wärmepumpe und Solarstrom sogar effizient kühlen, sodass Nutzer:innen keine zusätzliche Klimaanlage benötigen.   

Sonnen will mit Wärmepumpe Stromnetz stabilisieren

Die Integration ist so angelegt, dass sich die Wärmepumpen als Teil des virtuellen Kraftwerks von Sonnen gemeinsam mit E-Autos und Sonnenbatterien im Verbund steuern lassen. In diesem Netzwerk kann man die Wärmepumpe gezielt dann aktivieren, wenn das Angebot am Strommarkt gerade höher als der Verbrauch ist. Damit stabilisieren sie das Stromnetz, indem sie Erzeugungs- und Verbrauchsspitzen glätten.

Im virtuellen Kraftwerk können Wärmepumpen perspektivisch auch die Erbringung von Regelleistung unterstützen, wenn dies über längere Zeiträume erforderlich ist. Somit können die Haushalte zusätzliche Einnahmen erzielen, wie es bereits heute mit Batteriespeichern möglich ist. Voraussetzung ist ein Stromvertrag von Sonnen, wie die Sonnenflat oder die Sonnenflat direkt.

1.6.2023 | Quelle: Sonnen | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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