Vast Solar vergibt Planungsauftrag für CSP-Turmkraftwerk in Australien

Blick aus der Luft auf fünf rechteckige Felder von Spiegeln, die auf jeweils einen Turm ausgerichtet sind. CSP-Kraftwerk von Vast Solar in Australien.Foto: Vast
Demo-Anlage von Vast in Neusüdwales. Statt eines zentralen Turms setzt das Unternehmen auf mehrere kleine Türme.
In Australien soll ein neues Solarthermisches Kraftwerk mit 30 MW Nennleistung in Turmtechnologie entstehen und neben Strom auch E-Methanol liefern.

Die australische Vast Solar hat Ingenieursleistungen für ihr Solarthermisches Kraftwerk VS1 in Südaustralien an das Anlagenbauunternehmen Worley vergeben. Das Kraftwerk in der Nähe von Port Augusta soll eine Leistung von 30 MW haben und jährlich 288 MWh Energie liefern. Diese soll für die Stromerzeugung und als Prozesswärme genutzt werden. Zum Projekt gehört auch ein thermischer Energiespeicher mit einer Speicherkapazität für 8 Stunden, sodass das Kraftwerk bis in die Nacht hinein arbeiten kann.

Die Stromerzeugung mit konzentrierter Solarstrahlung (Concentrating Solar Power, CSP) erlebte in den 2000er Jahren einen Aufschwung. Sie war zunächst günstiger als die Photovoltaik und schien gut im Kraftwerksmaßstab umsetzbar. Da zunächst Wärme und aus dieser dann Strom erzeugt wird, ist die Energie verhältnismäßig gut speicherbar. Die CSP wurde dann allerdings von der immer billigeren Photovoltaik auf wenige Anwendungen zurückgedrängt. Weitere Infos zur Technologie gibt es im Solarserver-Basiswissen, Meldungen zu Projekten unter dem Tag CSP.

Worley soll gemeinsam mit der Vast-Beratungstochter Advisian bis Juli 2023 ein Basic Engeering liefern und sich dann bis Ende des Jahres mit dem Front-End-Engineering-Design (FEED) befassen. Der Baubeginn von VS1 ist laut Vast für 2024 vorgesehen. Während des Baus sollen hunderte Menschen an dem Projekt arbeiten, in der Produktion sollen einige Dutzend Arbeitsplätze entstehen.

„Worley und Advisian sind mit ihrer großen Erfahrung im Bereich CSP die idealen Entwicklungspartner für VS1“, sagte Craig Wood, CEO von Vast. Die Unternehmen arbeiteten bereits beim Bau und der Inbetriebnahme der 1,1-MW-Demonstrationsanlage in Jemalong bei Forbes (Neusüdwales) zusammen. Die Demo-Anlage war 32 Monate in Betrieb.

CSP-Projekt zur Methanolerzeugung erhält von Australien und Deutschland Fördermittel

Für VS1 nutzt Vast seine proprietäre und modulare Technologie CSP v3.0. Zu dieser gehören eine skalierbare Turmkonstruktion und ein Natriumkreislauf zur Wärmeübertragung. Deren Entwicklung sei von der australischen Regierung maßgeblich unterstützt worden, berichtet Vast. Die Australian Renewable Energy Agency (Arena) bezuschusst nun auch den Bau von VS1 mit bis zu zu 65 Millionen Australischen Dollar (43 Millionen Euro).

Gemeinsam mit VS1 soll auch eine Anlage zur Herstellung von grünem Methanol namens Solar Methanol 1 (SM1) entstehen. Dabei handele es sich um eine der weltweit ersten Demoanlagen für diese Technologie. Sie soll von der australischen und deutschen Regierung gemeinsam mit jeweils gut 19 Millionen AUD beziehungsweise 13 Millionen Euro gefördert werden. Dort soll mit dem Strom und der Wärme aus dem CSP-Kraftwerk Methanol als Schiffskraftstoff erzeugt werden.

Die Idee, E-Fuels mit CSP-Turmkraftwerken zu erzeugen gibt es nicht nur in Australien, sie wird auch vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt verfolgt.

7.6.2023 | Quelle: Vast Solar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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